Volltext: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg

444 
pörer an, wider die auch von Seite des Papstes förmlich 
das Kreuz gepredigt wurde. Im Jahre 1421 schickte er den 
Kardinal Pontanus Orsini auf den Reichstag zu Nürnberg, 
auf welchem auch ein Zug gegen die Hussiten beschlossen 
wurde, der aber auf die Nachricht von den Siegen derselben 
vor der Hand unterblieb. Im nächsten Jahre aber, 1427, 
brach ein großes Heer in Böhmen ein, und belagerte die 
Stadt Mies im Pilsner Kreis. Kaum aber zeigten sich die 
Hussiten von Procopius geführt, so ergriff in panischem 
Schrecken das deutsche Heer die Flucht; die nacheilenden 
Feinde erschlugen einen großen Theil der Flüchtigen, und be⸗ 
kamen das ganze Kriegsgeräthe derselben in die Hände. 
Die Hussiten warteten nun ihrerseits keinen neuen An— 
zriff ab, sondern fielen jetzt selbst in, die Nachbarländer, 
in Sachsen, Meißen, Franken und Bayern ein, und ihren 
Zug begleitete Brand, Mord und Plünderung. 
Auf diesen ihren Verheerungszügen näherten sie sich auch 
der Stadt Nürnberg, und es wurde daselbst stark gerüstet, 
als man von den Verwüstungen zu Bayreuth, Culmbach und 
Hof Kunde erhalten hatte. Alle Einwohner sammt den frem— 
den Handwerksburschen wurden bewaffnet, in Compagnieen 
abgetheilt, und allen ein Eid abgenommen, ihren vorgesetzten 
Hauptleuten unbedingten Gehorsam zu leisten. Bei Hilpolt— 
stein, sechs Stunden von Nürnberg an der Bayreuther Straße 
gelegen, hatte man einen einzeln herumstreifenden Böhmen 
festgenommen, welcher bekannte, daß er ausgeschickt sei, Feuer 
einzulegen. Nun flüchtete das Landvolk schaarenweise in so 
großer Menge in die Stadt, daß die Mühlen in und um 
dieselbe nicht mehr genug für den täglichen Bedarf liefern 
konnten. Auf dem Lande selbst wurde die Noth so groß, 
daß Tausende dahin starben. Die Bürger Nürnbergs thaten 
in dieser Zeit der Trübsal was sie konnten, um den Mangel 
zu lindern, sie schickten den Nothleidenden Fleisch und gebad⸗ 
nes Brod hinaus und retteten so viele von dem unvermeid—⸗ 
liche. 
Sch 
den 
denn 
hii 
glen 
um 
und 
elbe 
ind 
datl 
zuch 
Ibz 
— des 
V. 
wo 
Ob 
St. 
eint 
der 
und 
es 
dae 
Oj 
soge 
gege 
geri 
ders 
Mn
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.