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Das Beispiel der Schweizer-Städte war nicht ohne 
Einfluß auf ihre Nachbarn, die Städte in Schwaben, geblie— 
ben. Diesen war, so recht wie das alte deutsche Sprichwort 
sagt: Der Bock zum Gärtner, der Graf Eberhard von 
Würtemberg als Landvogt gesetzt. Er hatte als solcher 
biel Recht und Gewalt an des Kaisers Statt, und er 
brauchte diese in so reichem Maaße zu seinem eignen Vor—⸗ 
theil auf Kosten der ihm untergebenen Städte, daß die von 
Seite derselben bei des Kaisers Majestät eingereichten Kla— 
gen kein Ende nehmen wollten, und Kaiser Karl sich endlich 
genöthigt sah, die Parteien vor seinen Richterstuhl zu fordern. 
Graf Eberhard, der Greiner, d. i. der Zänker, der Streit— 
süchtige, auch der Rauschebart genannt, wurde nach Nürn— 
berg vorgeladen, und erschien daselbst mit seinem Sohne 
Ulrich. Weit entfernt aber, sich nachgiebig zu zeigen und 
den kaiserlichen Befehlen Folge zu leisten, beharrte er viel— 
mehr auf dem, was er sein Recht nannte, und verließ endlich 
unwillig die Stadt. Da bot der Kaiser das Reich wider 
ihn auf, und während er selbst an der Spitze eines zahl— 
reichen Heeres, zu dem auch Nürnberg einiges Volk gestellt 
hatte, in Würtemberg eindrang, geschah dies auch von einer 
andern Seite durch den Pfalzgrafen Ruprecht bei Rhein. 
Graf Eberhard wurde geschlagen, und in die Enge getrieben 
mußte er sich unterwerfen. So wurde denn der Friede, 
wenn auch nur für kurze Zeit, wieder hergestellt, und für 
den Augenblick die Städte von ihrem Dränger befreit. 
Schon im nächsten Jahre aber wurde der Friede wieder 
gestört, und zwar diesmal durch eine der Städte selbst. Bei 
einem Aufenthalt des Kaisers in Eßlingen geschah ein Auf— 
lauf und Empörung der Bürgerschaft gegen ihn; mit Freuden 
nahm Graf Eberhard den kaiserlichen Auftrag an, die wider— 
spenstige Stadt zu strafen; er sammelte ein Heer, belagerte 
und bedrängte dieselbe hart, bis sie sich endlich unterwerfen 
und 100,000 fl. Strafgeld zahlen mußte, von denen 30,000
	        
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