Erden von Shm, feinem Herrn, und von Seinem Heile gez 
zeugt, die Leute mochten darüber fpotten oder ernfthaft dazu 
fehben, ihn darum lKieben oder haffen. Die ihn darum hHaßten, 
haben ihn doch auch nicht einmal todtfchlagen Fönnen, denn ohne 
Seines, des Herrn der Herren Willen, Fan dir und mir Fein 
Haar gefrümmt werden auf Erden, Und nun {ft er ewig bei 
Dem daheim, um deffen willen er Kurze Zeit hindurch den Spott, 
die Verachtung und den Haß der Leute, die feinen Herrn noch 
nicht Fennen, erfragen hat. OD feliger Taufch, den nur ein 
folcher guter Kaufmann treffen Fann, der .fich aufs Handeln 
und Taufchen fo verfteht, wie unfer feliger Kießling. Die 
Furze Unluft eines Augenblifes gegen die Luft der ftillen Cwig- 
Feit eintaufhen! 
Wer alfo unfern Keben feligen Kießling nur etwa auf 
etliche Stunden fah, der fagte: er ft ein Heitres, frommes 
Kind, deffen Mund und Herz zur Zeit und zur Unzeit übers 
fleußt von der Liebe zu Soft in Chrifto und zu den Brüdern. 
Wer ihn aber länger Fannte, der fah wohl, daß diefer Fein 
Kind (außer in jenem Sinne, in welchem jeder rechte Chrift 
nach Luc, 18, V. 17 ein Kind werden muß), fondern ein 
bollendeter Mann in Sefu Chrifto fe. 
Na, lieber Lefer! hätteft du unfern feligen Kießling in 
den leisten Jahren feines Lebens fo einfam auf feinem Zimz 
’merchen, als S1: und S2jährigen Sreis gefehen, wo er mich 
mit ewig unvergeßlicher InnigFeit fragte: „Hältft du denn noch 
treu an deinem Herrn, der dich erkauft hat mit Seinem Blute 24 
du hHätteft einen alten Jünger — einen greifen Johannes zu fehen 
geglaubt, welcher an der Bruft Sefur lag, Ihm Ahnlich war, 
und von Ihm, weil er viel liebte, am meiften geliebt wurde. 
Hier diefe Lebensbefchreibung wird vielleicht Mancdhem in 
bie Hände Fommen, dem e& noch etwas Neues ift, daß der 
liebe fromme Zobia8 Kießling, den er dem Namen nach 
gar wohl Fannte und nach dem, was er von ihm hörte, gar 
herzlich lieb Hatte, am 27ten Februar 1824, gegen Morgen 
um 5 Uhr als eben der neue Vag araute, in das ewige Licht