Volltext: Georg Buchner's Nachlaß

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So kamen zu uns nun die Preußen 
Sie ihaten ung die Chr’ erweifen, 
Vertilgten unfer Feiflch und Bier, 
Und nahmen fehS Cigarı'n dafür. 
Und zu der Madanı Bügelftahl 
Da kanı ein junger Corporal, 
Derfelbe war fehr fein und nett, 
Sr zeigte fein Quartierbillet. 
Die Mutter, an der Stubesthür, 
Stellt iHın gleich ihre Töchter vür 
Und als er Jah die [hönen G’ftalten, 
Mußt’ er fiH glei am Stuhl anhalten. 
Ein Huger Mann daraus erficht, 
Sn Preußen gibt e8 fu was nicht. 
DochH KRofamund’ nahm feine Hand 
Und führt’ ihn an’s Klavier galant. 
Und als fie Ipielt’ die Klofterglod’n“ 
Da mußt er fig vor Rührung hod’n 
Maria jang: „Dein i{t mein Herz". 
Da fühlt” er einen heißen Schmerz 
Dann fpielt’ fie nod eine Sonati, 
Da wurd’ er weich als wie Romabi 
Und jprad) gerührt: „Die Kameraden 
Dürft' ih fie nicht auch mal einladen ?‘ 
Die Mutter mar dazu ce bötig 
Und auch die Töchter ftimmten gnädig. 
D’rauf {türnıt er in die Nachtluft ’naus 
Und ruft noch aus: „DO jöttlidg) Haus. 
Ein Sott zu dir den Weg mir weißt, 
Sewiß dir weih' ich Jeld und Jut und Blut und meinen Seift!“ 
Bald kanıen au die Preußen an, 
€ mar a halba Divifian. 
Ach was war das ein [höner Abend, 
So friedlich, {ti und himmlifih Labenb. 
Chriftine hatte mufiziert, 
Marianne hatte deklamiert. 
KRofjamunde fang ihr hohe3 Cis, 
Das einen Kreuken bald verriß.
	        
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