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Erinnern wir un8, daß Harzdörfer des Vorgängers von
Schwenter und Treu weder hei Erörterung einer Urt Meßti{ch,
noch gelegentlidh der Aufgabe über daz Sehnenviereckk erwähnt, hier
aber Treu den hHocherfahrenen, den berühmten Mathematiker nennt.
Vergleichen mir Hiemit SGiünthers Urteile in der Nürnberger Fejft-
jchrift von 1892, Seite 21 u.f.: Die junge Akademie Hatte in
ihın (Prätoriu8) eine ganz vortrefflihe Kraft gewonnen.“ „Der
Nachfolger des trefflichen Schwenter ftand nicht auf der HShe, auf
weldhe der Altdorfer Lehrftuhl der Mathematik durch jeine Vor-
gänger erhoben worden war.“ „Das die ganze Wiflenfhaft um-
faijende ,Directorium Mathematicum‘ (von Treu) war gewiß für
die an geiftige HauSmannsfojft gewöhnten Zuhörer ein redt
brauchbares Hilfsmittel.“ E€3 wird dann gerechtfertigt erjdheinen,
wenn wir die Unterlaffungsfünden Harzdörfer8 al8 auffallend
bezeichneten.
Bon den Kometen it in der 29. und 30. Frage Hier, wie
auch in Frage 21 de8 7. Teils im vorigen Bande wenig CErmähnen8-
mwerte8 gefagt. Harzdürfer meint, weil der legte Komet vom
L6. Dezember 1652 in Venedig, Nürnberg und Leyden fichtbar war
und darum „Höher geftanden fein muß als der Mond“, Eönne
„fein Comet von den IMwefflidhen Erddämpffen gezeuget“ fein.
„Der MildhHweg oder Jakobsfirafjen oder Galaxia“ wird in Frage 31
al „Bbeitehend in unzähligen Meinen Sternlein der Jechften SGröffe“
oder als „fiebende Art der allerfleinften Sterne“ gefdhildert, des
Salilei alz Urheber2 diefer Auffaffung aber wieder nicht gedacht. —
Cbhenfo werden in Frage 30 die Kometen als Sternhaufen („zU-
Jammengeflumpte Sterne“) erflärt, weldhe wie Bienen „ihrem
Wiejel oder König folgen / zu ihm / und auch von ihm fliegen“.
(Niceph. Hift. Ecel. 1. 2. c. 37.) In Frage 29 findet fichH hiezu
folgender Beleg: Joh. Bapt. Cysatus ein Zefuit von Zngolftadt meldet
in feiner Befchreibung deß Cometen 1618 / daß er in lauter Meinen
Sternlein beftanden / wie er durch das Sternglas erkennen Fönnen. —
Cyjat (1588—1657) war Nachfolger von Scheiner an der Ingol-
jtäbdter Univerfität, und feine Schrift „Mathemata astronomica etc.
Snaolitabt 1619“ enthält nicht nur die erlten telelfopiidhen