Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele, Tragödien und Komödien des Hans Sachs (1. Band)

Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. 
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Da sah ganz tückisch sie auf mich, 
Und als ich reden wollt' mit ihr, 
Da schnurrt' sie trutzig weg von mir; 
Ich merkte, sie war bös' auf mich. 
Nun, ich bedank' mich inniglich, 
Daß Ihr die Warnung mir gethan, 
Und will's vergelten, wo ich kann. 
Ich will zu meiner Pest nun hin, 
Das Fell ihr über die Ohren ziehn, 
Verfiel ich auch darum dem Rade. 
(Der Mann geht hinaus und schlägt die Stubenthür ungestüm zu.) 
Die alte Hexe spricht: 
Ich hoff', das Feuer zündet hier, 
Daß ich verdien' die Schuhe mir. 
Der Teufel kommt und spricht: 
Du hast das Ding fürwahr heraus, 
Wie brummt das Weib nun in dem Haus! 
Lang' ich ihr zugehöret hab': 
Sie läuft die Treppen auf und ab, 
Schnurrt um im Hause voll Unruh' 
Und schlägt die Thüren heftig zu. 
Da gibt's heut' Abend harten Strauß, 
Wenn kommt der Mann zurück nach Haus, 
Denn ich sah ihn jetzt heimwärts laufen 
Ganz blaß, darbei vor Zorne schnaufen! 
Ich muß den Kampf anschauen mir. 
(Er läuft fort.) 
Die Alte schreit ihm nach: 
Gib mir den Lohn, nicht trau' ich dir! 
Wenn du mir jetzt gleich fährst hindann, 
Ich dich zurück bald bringen kann. 
Sie macht einen Kreis um sich herum und spricht: 
Ich gebiete dir, du böser Geist, 
Bei deinem Namen, wie du heißt, 
Komm' bei dem Höllenfluch herzu 
Und bring' mir die verdienten Schuh'.
	        
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