Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele, Tragödien und Komödien des Hans Sachs (1. Band)

Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. 205 
Und in dies Elend zu uns lenket 
Aus seinen väterlichen Gnaden. 
So will ich heut' Abend die Kinder baden 
Und für des Hauses Schmückung sorgen, 
Auf daß, wenn Gott, der Herr, kommt morgen, 
Es durchaus rein und sauber sei, 
Daß er uns segn' und benedei'. 
Ich hoff' und glaub', er thut es schon. 
Adam spricht: 
Wo ist Abel, mein lieber Sohn? 
Eva spricht: 
Er füttert draußen unsre Schafe. 
Er ist so fromm und merkt die Strafe 
In Gottesfurcht, sucht Gottes Ehr', 
Auch mit ihm andre Kinder mehr: 
Darob freut sich das Herze mein. 
Adam spricht: 
Wo ist denn unser Sohn, der Kain, 
Der böse Wüstling und Galgenstrick? 
Eva spricht: 
Ach, denk' ich sein, beb' ich zurück. 
Fürwahr, ein Belialskind ist dies! 
Den unfolgsamen Sohn ich hieß, 
Er sollt' Holz tragen in das Haus: 
Da floh er mir und lief hinaus 
Und murrte mir dawider sehr, 
Treibt auf den Gassen sich umher 
Und schlägt vielleicht sich mit den Buben; 
Kann ihn nicht halten in der Stuben; 
Vom Himmel scheinet doch kein Tag, 
An dem man über ihn nicht klag'! 
Das quält und peinigt mir das Herz. 
I Adam spricht: 
Mich peinigt auch die Furcht mit Schmerz, 
Daß wir nichts Gut's an ihm erleben.
	        
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