164 Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke.
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Hhans Wirth spricht:
Nun können die Blinden ziehn hindann,
Dieweil sie haben einen Zahler,
Der für sie geben will den Thaler.
Wie werden froh die Blinden sein!
Ich schenk' ihnen gleich ein Schnäpschen eiu.
(Wirth und Wirthin gehn hinaus.)
Eulenspiegel spricht:
Jetzt mach' ich aus dem Staube mich,
Dieweil zusammen knüpfte ich
Hier meinen Wirth und den Dorfpfaffen;
Ich machte alle zwei zu Affen,
Daß nun um's Geld wird viel Rumor,
Den gar zu gern vernähm' mein Ohr:
Will's wohl erfahren, wenn wiederum
Zum Dorfe Egelsheim ich kumm'.
Daß niemand meine Schalkheit spür',
Empfehl' ich mich französisch schier.
(Eulenspiegel geht ab.)
Der Pfarrer kommt, hat die Stola um den Hals, Gerten in der
Hand und spricht:
Ich will zurichten die Beschwörung;
Es gibt der Wirth mir gute Verehrung,
Wenn ich den Teufel ihm austreib'.
Da will mich holen gleich sein Weib.
Die Wirthin kommt und sprich::
Herr Pfarr, mein Mann schickt her mich eben,
Daß Ihr mir sollt den Thaler geben,
Wie Ihr denn habt verheißen mir.
Der Pfarrer spricht:
Was wollt für einen Thaler Ihr?
Die Wirthin spricht:
Ei, den Thaler für die drei Blinden.
Der Pfarrer spricht:
Das Hirn thut Eurem Manne schwinden,