Volltext: Nürnberger Spazier-Gänge mit der Fränkischen Schweiz

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die Weichheit und Schönheit des Steines betrifft, 
hinter dem Heidenloch zurücktreten. Das Heidenloch 
ist eine sehr alte Höhle, so dass schon J. H. von 
Falkenstein muthmasst, »dass in den heidnischen 
Zeiten ein dergleichen Ort hier mag gewesen sein, 
worinnen die Druiden ihr Wesen gehabt haben«. 
Schon seit unvordenklichen Zeiten wird aus der- 
selben der feine, reichlich mit Glimmer versetzte, 
gelbrothe Sand, der nicht eigentlich zur Steinhärte 
zusammengebacken ist, als Polirsand herausgegraben. 
Um den Einsturz der Wölbung, die sich 52 Schritte 
von West nach Ost und 30 Schritte von Nord nach 
Süd ausdehnt, zu verhüten, liessen die Besitzer an 
ein Dutzend mächtige Säulen stehen, welche nun das 
52 Schritte lange und 80 Schritte breite Gewölbe, 
auf welchem aussen ein Fichtenwald wurzelt, zu 
stützen haben. So ist ein grossartiges Gruftgewölbe 
entstanden, das bei Fackelschein, in welchem das 
reich eingesprengte Katzensilber hell glitzert, einen 
imposanten Eindruck macht. Der feine Sand wird 
noch jetzt zum Scheuern und Reinigen metallener 
Gegenstände weit und breit gebraucht. Der verstorbene 
Kaufmann Heinrich Holz färbte denselben mit Anilin 
und brachte ihn mit Erfolg als Stippsand in den 
Handel. Wer die Höhle betritt, die offen und jeder- 
zeit zugänglich ist, nehme wenigstens ein ordentliches 
Licht mit und vermeide jedes Stossen gegen das 
Gewölbe, damit ihm nicht eine unerwünschte und 
unbemessene Ladung Sand über das Dach rollt. 
Geht man den Hohlweg gar hinauf, bis auf das 
Plateau, so liegt eine grosse, auf 3 Seiten eingerahmte 
Feldflur, auf der grosse Schafheerden weiden, vor dem 
Beschauer ausgebreitet, es ist die Balgern. Balgern 
war ein Dörflein oder ein Weiler, das da lag, wo die 
Strasse von Weissenbrunn heraufführte, also noch 
etwas weiter rechts vorwärts. Prof. Will erzählt in
	        
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