Full text: Alt-Nürnberg

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Kudolf von Habsburg. 
Firchen unoͤ Rlöster in Nürnberg. 
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9 Schattenkönig Richard von Cornwallis war schon länger 
Meals ein Jahr dot und noch hatten die Reichsfürsten sich nicht 
usammengethan, dem streiterfüllten, tief zerrütteten Reich ein neues 
Werhaupt zu geben. Da richtete der römische Obervormund der 
bendländischen Völker, Papst Gregor X., an die Kurfürsten den 
hefehl, eine Wahl vorzunehmen, sonst würde er selber mit den 
Kardinälen dem Reiche einen Herrscher setzen. Karl von Anjou, der 
König von Neapel, war dem Papfte, seinem Lehensherrn, allgemach 
sehr unbequem geworden und die Bewerbung des französischen Königs, 
Philipp III., um die deutsche Kaiserkrone war ihm auch nichts 
weniger als angenehm; nichts konnte dem Papste also erwünschter 
sein, als daß das Reich wieder ein Oberhaupt bekäme, welches für 
die päpstlichen Kreuzzugspläne als Werkzeug dienen könnte. 
Des Papstes Mahnung war nicht vergebens. Die rheinischen 
Bischöfe verständigten sich mit Ludwig, Herzog von Bayern und 
Pfalzgraf bei Rhein, und es kam das weitere UÜbereinkommen zu 
stande, daß fortan mit den Erzbischöfen von Mainz, Köln und Trier 
die Inhaber der vier Erzämter: die Häuser Pfalz, Sachsen, Branden— 
burg und Böhmen als Kurfürstenkollegium fungieren und durch 
„Willebriefe“ zu den wichtigen Reichsbeschlüssen ihre Zustimmung 
geben sollen. Dies war nun wenigstens wieder ein kleiner Anfang 
zu einer Ordnung im Reich, aber auch ein deutliches Wahrzeichen 
von dessen Verfall. Denn maßgebend war nun eine Fürstenaristokratie 
unter päpstlicher Vormundschaft, mit dem Endziel der eigenen Er— 
höhung und Unabhängigkeit auf Kosten der Königsmacht. Ein durch 
großen Landbesitz mächtiger Fürst, wie Herzog Ludwig von Bayern, 
der zum Reichsoberhaupt wohl geeignet gewesen wäre, fand deshalb 
auch keine Gnade vor den Augen der Wahlfürsten, und Ludwig trat 
vor dieser Abneigung von seiner Bewerbung zurück. Auf die Ein— 
gebung und Betreibung des Mainzer Erzbischofs Werner fiel die 
Wahl auf den Grafen Rudolf von Habsburg. Als Vermittler 
in der Angelegenheit entfaltete eine unermüdliche Thätigkeit der mit 
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