Volltext: Alt-Nürnberg

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baren Überreste jener Litteratur zu versenken und dabei den ge— 
wonnenen Wissensschatz für sich zu behalten, erlaubte weder seine 
unruhige Kampfnatur, noch sein Beruf als vielbeschäftigter Stadtjurist 
und als ein von allen Seiten in Anspruch genommener Diplomat. 
Mitteilungslustig und anregungskräftig, wie er war, wußte er bald 
einen Kreis gebildeter Männer um sich zu vereinigen, unter deren 
Mitwirkung er die humanistischen Studien in Nürnberg in Aufnahme 
zu bringen strebte. Es waren die mit ihm in der Nürnberger 
Staatskanzlei beschäftigten Niklas von Wyle und Martin Mair, 
dann der Pfarrer von Skt. Sebald, Heinrich Leubing, der ge— 
lehrte Propst von Skt. Lorenz, Thomas Pirkheimer u. m. a. 
Daß der von Heimburg ausgestreute Samen nicht auf unfruchtbaren 
Boden fiel, hat die Folgezeit bewiesen. 
In wie großem Ansehen schon in jenen Jahrzenten Nürnberg, 
„aller Künste voll“, stand, zeigt nichts deutlicher, als daß, um seine 
wissenschaftlichen Zwecke zu fördern, der berühmte Mathematiker und 
Astronom Johannes Regiomontanns (eigentlich Johannes 
Müller) aus Königsberg in Franken, der „geistige Vorläufer des 
Columbus“, hier seinen dauernden Aufenthalt nahm. Dies geschah 
i. J. 1491, also in demselben Jahre, in welchem Nürnbergs be— 
rühmtester Sohn, Albrecht Dürer, zum ersten Male die Augen auf— 
schlug, in welchen sich nachmals die schöne Gotteswelt so wunderbar 
wiederspiegeln sollte. Auch Regiomontan hatte seinen Geist mit der 
neuen humanistischen Wissenschaft getränkt. Unter dem berühmten 
Mathematiker Purbach (Peurbach) gebildet, lehrte er eine Zeit lang 
Mathematik in Wien und reiste i. J. 1461, als er schon 25 Jahre 
alt war, mit dem gelehrten Kardinal Bessarion nach Italien, um 
die griechische Sprache zu erlernen, deren Kenntnis damals noch auf 
einen kleinen Kreis von Gelehrten beschränkt war. Gar manche von 
den griechischen Schriftstellern hat Regiomantan ins Lateinische über— 
tragen. Durch sein Studium der Quellen des Altertums wurde es 
ihm möglich, sich weit über seine Vorgänger und Zeitgenossen zu 
erheben, welche noch blinde Anhänger des Ptolomäus waren, während 
von Regiomontan anzunehmen ist, daß er bereits der Ansicht von 
der Bewegung der Erde sich zuneige und auf diese Weise der geistige 
Vorläufer des Kopernikus wurde. Nachdem er in verschiedenen Städten 
Italiens verweilt, lebte er am Hofe des großen Beschützers von Kunst 
und Wissenschaft, des Ungarnkönigs Mathias Corvinus, zu Ofen und 
begab sich von da nach Nürnberg, weil er wohl wußte, daß er in 
keiner anderen Stadt so wie hier die richtigen Kräfte zur Herstellung 
seiner mathematischen und astronomischen Instrumente finden könne. 
In dem wohlhabenden Nürnberger Bürger Bernhard Walther 
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