Volltext: Alt-Nürnberg

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bracht hatte und überfiel in raschem Anprall die bei Kasimir im 
Wald zurückgebliebenen Reiter. Der Markgraf selbst wurde durch 
einen Lanzenstich vom Pferde geworfen und konnte nur mit Mühe 
unter demselben hervorgezogen werden. Sein Hauptmann Link floh 
mit seiner Mannschaft nach Schwabach und verbreitete dort die 
Nachricht, der Markgraf sei erschlagen worden. Vor der Gefangen— 
schaft wurde Kasimir durch die von der Verfolgung zurückgekehrten 
Reiter gerettet. Es entspann sich nun ein neuer Kampf; helden— 
mütig vor allen kämpfte der Träger des Nürnberger Reiterbanners, 
Peter Schmied von Donauwörth. An beiden Händen verwundet, 
riß er das Fähnlein von der Stange, nahm es zwischen die Zähne 
und verteidigte sich, bis er tot niedersank. Mit ihm wetteiferten an 
Tapferkeit Konrad Kammerer und Wolf Ketzel. Der Markgraf war 
gezwungen, den Rückzug anzutreten, welcher von dem Kitzinger 
Fähnlein, den Landsknechten und den Schweizern gedeckt wurde. 
Um den Markgräflichen die eroberten Trophäen wieder abzunehmen, 
waren die Nürnberger zu ermüdet. 
Die Waffenehre Nürnbergs war rühmlich gerettet, aber groß 
und schmerzlich waren die Opfer, und Jammer und Wehlklagen er— 
füllten die Stadt. Denn 299 Bürger, meist Familienväter aus dem 
Gewerbestand, lagen tot auf der Wahlstatt; von den Patriziern waren 
gefallen N. Meuerl, Wolf Nützel und Sigmund Peßler. Noch viel 
größer war der Verlust auf markgräflicher Seite; nach den überein— 
stimmenden Berichten der Zeitgenossen ließ der Markgraf 6 — 700 
Tote auf dem Schlachtfeld, darunter je einen Grafen v. Hohen— 
lohe, v. Schwarzburg, von Ottingen, 6 Ritter und 20 Edle. An 
vielen Gefallenen fand man keine Wunden, sie waren wohl infolge 
der außerordentlichen Hitze in ihren Harnischen erstickt. Ein Teil des 
versprengten markgräflichen Fußvolks wurde von den nürnbergischen 
Besatzungen in Wendelstein, Reichelsdorf und Pillenreuth gefangen. 
72 derselben, welche man andern Tags nach Nürnberg einlieferte, 
wurden, ohne daß der Rat die Gewaltthat verhindern konnte, noch 
vor den Thoren von dem wütenden Volk ermordet. 
Kasimirs treuloser, ohne Absagebrief an die Stadt unternommener 
Angriff und die durch denselben veranlaßten schmerzlichen Opfer 
drohten die Erfurter Friedensunterhandlungen, welchen der Markgraf 
Friedrich persönlich beiwohnte, vollständig zu vereiteln. Die Nürn— 
berger errichteten ein eigenes Büchsenschützenkorps von 400 Mann 
und fingen an, weitere Mannschaften in Böhmen zu werben, während 
der Markgraf bei Pfalz, Hessen und anderen Herren sich um Hilfe 
umsah. Es bedurfte des ernsten Friedensgebots des Kaisers und 
dessen Mahnung an den schwäbischen Bund, bei Fortsetzung des 
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