Volltext: Otto von Passau: Die 24 Alten – Nürnberg, STN, Cent. IV, 44

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bürgt aber schon dafür, daß die Partei der Alten zu Worte 
kam, und die zu besprechenden Beschlüsse lassen überall 
den Widerspruch und die Einwirkung dieser den witten⸗ 
berger Sätzen abgeneigten Väter erkennen. Aber auch 
Linck hielt angesichts der mancherlei Ärgernisse, deren aus⸗ 
getretene Monche sich schuldig machten, eine scharfe Sprache 
solchen „Bauchdienern und Müßiggängern gegenüber, von 
denen das Cand wie von Getier und Raupengeschmeiß 
bedeckt werde,“ für unbedingt notwendig und gab zugleich 
in seiner historischen Entwicklung des wittenberger Erlasses 
und den von dem Standpunkte der christlichen CLiebe ge— 
tragenen Konzessionen der anschließenden Sätze eine Apologie 
seiner Maßnahmen wider die Beschuldigungen Karls und 
Georgs. Die einleitende Darstellung der Sachlage, welche 
die uns bekannten Motive zu dem Erlaß des letzten Kapitels 
auseinandersetzt, geht insofern über diesen noch hinaus, als 
sie nicht ansteht, die Gegner, welche man zuvor „in ihrem 
Sinn walten lassen wollte“, „gottlose Pharisäer“ zu nennen. 
Die folgenden neunzehn Sätze bleiben auf der wittenberger 
Proklamation, welche die Freiheit zum Austritt aus Ge— 
wissensnot verkündigte, stehen, betonen aber weit ausführ—⸗ 
licher und schärfer die darin liegende Gefahr und warnen 
nachdrücklich vor derselben. Die schon erwähnten Aus— 
wüchse machten solche Ermahnung zur Pflicht und von 
diesem Gesichtspunkte aus haben wir, wie besonders der 
siebente Satz klar beweist, die nachfolgenden Auslassungen 
zu verstehen. Es hatte sich gezeigt, daß die Schar der 
Monche nicht reif war, deshalb werden die erfahreneren 
Prioren angewiesen, „zu beschuldigen, zu schelten und mit 
allen apostolischen Mitteln solcher Seuche dadurch zu 
begegnen, daß sie beweisen, es handle sich um einen Wandel
	        
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