Volltext: Alt-Nürnberg

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im ganzen Mittelalter wurde auf dessen Ausschmückung alle Kunst 
und aller Reichtum verwendet. Für die Kirche fertigte der Gürtler 
Monstranzen, Rauchgefäße, Lampen u. s. w.; für alle Welt Knöpfe, 
Schnallen u. s. w. Die Fingerhutmacher waren ein besonderes 
Gewerk. — Als am Ausgange des Mittelalters und mit dem Beginn 
des Zeitalters der Entdeckungen die mathematischen Studien auf— 
lühten, eröffnete sich, wie noch in einem späteren Kapitel des weiteren 
erwähnt werden wird, vornehmlich in Nürnberg ein bedeutender In— 
dustriezweig in der Anfertigung mathematischer und astronomischer 
Instrumente. Die Zirkelschmiede und die Kompaßmacher von 
Nürnberg arbeiteten für die ganze Welt. Die Zirkelschmiede, 
welche nicht allein Zirkel und Reißzeuge machten, sondern eine Menge 
metallener Gegenstände von den gewöhnlichsten bis zu den feinsten 
Instrumenten herstellten, zählten i. J. 1612 102 Werkstätten, während 
die Kompaßmacher, welche im 16. Jahrhundert als besonderes 
Hewerk hervortreten, i. J. 1510 20 Meister zählten. 
Gleich den Erzeugnissen aus Zinn hatten in der früheren Zeit 
hekanntlich auch die von Kupfer in den Haushaltungen eine viel 
mannigfachere Verwendung als heutzutage und die Nürnberger 
Kupferschmiede, welche zu allen Zeiten Vortreffliches leisteten, 
waren großenteils auch für den Handel, welcher das Nürnberger 
Kupfergeschirr weithin verschleißte, stark beschäftigt. Der berühmteste 
Meister unter den Nürnberger Kupferschmieden war Sebastian 
Lindenast, welcher i. J. 1462 die Figuren zu dem Uhrwerk über 
dem Portal der Frauenkirche verfertigte. 
Das hervorragendste unter allen Metallgewerken in Nürnberg 
war unbedingt das der Rot- oder Gelbgießer, oder wie sie ge— 
wöhnlich hießen, das der Rotschmiede mit den davon abgezweigten 
Gewerken der Glockengießer, der Rotschmiedsdrechsler, der 
Wag- und Gewichtmacher, der Schellen- und Rollen— 
nacher, der Beckschlager und der Hahn- und Zapfenmacher. 
Auch die Geschützgießer und die Feuerspritzenmacher sind 
uus dem Rotschmiedsgewerbe hervorgegangen. Die handfesten 
„Rußigen“, unter denen man im allgemeinen die Feuerarbeiter ver— 
stand und welche ein ächtes Stück alt-nürnbergischen Wesens vor— 
stellten, setzten sich hauptsächlich aus den Rotschmieden zusammen. 
Aus dem 16. Jahrhundert stammt die Rotschmiedsmühle, 
welche, vom Wasser getrieben, mit vielen umlaufenden Wellen und 
Scheiben versehen war, um den Messing zu drechseln, zu schleifen 
und zu polieren. Um die Mitte jenes Jahrhunderts zählte sie 
21 Mühlenräder. Die innere Einrichtung der Mühle wurde als 
Geheimnis behandelt und es war bei Zuchthausstrafe verboten,
	        
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