Volltext: Alt-Nürnberg

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einen besonderen Verkaufsplatz, den Plattenmarkt, gegenüber und 
unter der Predigerkirche hinter der Moritzkapelle, d. h. auf dem 
ijetzigen Rathausplatz. 
Eine wichtige Erfindung auf dem Gebiete der Metallgewerbe 
war die um 1369 von dem Meister Rudolph in Nürnberg 
gemachte Erfindung des Drahtziehens auf Drahtmühlen, nachdem 
bis dahin der Draht mühsam durch Hämmern und Schmieden ge— 
formt werden mußte und zuletzt auf Handziehbänken hergestellt wurde. 
Das Gewerbe verlor nach einiger Zeit an Bedeutung, um dann im 
16. Jahrhundert gleichsam neu aufzutauchen und zu großer Blüte 
zu gelangen. Erst durch diese Erfindung wurde das Aufblühen ver— 
schiedener Gewerke ermöglicht, wie die der Nadler Eteck- und 
Nähnadelmacher), der Häftleinsmacher, der Fischangelmacher, 
der Scheibenzieher oder Saitenmacher für Musikinstrumente, 
der Brillengestellmacher u. s. w. In den späteren Zeiten, 
namentlich im 18. Jahrhundert, hat in Nürnberg die Fabrikation 
bon Eisen-, Stahl-, Messing-, Gold-, Silber- und leonischem Draht 
einen außerordentlichen Aufschwung genommen und es ist von Nürn— 
berg aus ein großer Teil des Weltbedarfs in diesen Artikeln geliefert 
worden. Auch die Nürnberger Klavier- und Instrumentensaiten sind 
zu einem großen Rufe gelangt. 
Mit der mannigfachen Verarbeitung des Eisens hat sich in 
Nürnberg außerdem eine große Anzahl von Gewerken befaßt; als 
solche mögen neben den Schlossern und Spenglern die Blech— 
schmiede (Weißblechmacher), Ahlenschmiede, Sägeschmiede, 
Beilmacher, Feilenhauer, Neber- oder Bohrerschmiede, 
Ketten- oder Ringschmiede, Striegelmacher, Sporer, 
Windenmacher, Nagler, Scheermesserer genannt werden, 
welche großenteils auch für den Handel arbeiteten. 
Ein zahlreiches, angesehenes Gewerk in Nürnberg war das der 
Zinn- oder Kandel-(annen-)gießer, von welchen alles er— 
denkliche Küchen- und Trinkgeschirr hergestellt wurde. Das Zinn— 
geschirr spielte bekanntlich nicht allein im Mittelalter, sondern auch 
noch in der späteren Zeit, bis es vom Porzellan, Steingut, Glas ver— 
drängt wurde, eine viel bedeutendere Rolle als heutzutage. Tausende 
von deutschen Küchen sind von Nürnberg aus mit schön geformtem 
und glänzendem Zinngeschirr versorgt worden. Im 16. Jahrhundert 
hatten die Zinngießer besondere Kräme auf der Fleischbrücke und 
am Fischmarkt. 
Ein anderes zahlreiches Gewerk war das der Gürtler. Der 
Gürtel, von dem das Handwerk den Namen hat, ist schon bei den 
alten Germanen ein notwendiges Stück des Festkleids gewesen und 
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