Volltext: Alt-Nürnberg

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Das hervorragendste Nürnberger Handelshaus in Lissabon war 
das der Hirsvogel, von deren üppigem Haushalt in ihrer präch— 
igen Wohnung zu Nürnberg in der nach ihnen benannten Hirschvogel-, 
etzt Hirschelgasse Frau Fama gar mancherlei zu berichten wußte; 
zei ihren zahlreichen Banketten hätte man, heißt es, die feinsten 
talienischen Weine wie „gemeinen Wein“ getrunken, ja „gleichsam 
vie ein Spülwasser geachtet.“ 
Begünstigt durch die portugiesische Regierung, welche auf alle 
Weise den Venetianern den Gewürzhandel abzugraben suchte, be— 
eeiligten sich Nürnberger und Augsburger Häuser an direkten Fahrten 
iach Ostindien und thaten, wenn es größeren Unternehmungen galt, 
iich in Gesellschaften zusammen. Am bekanntesten ist die Gesellschaft, 
velche 1504 oder 1505 aus Nürnberg und Augsburg zusammentrat 
uind an deren Spitze die Augsburger Welser standen. Sie rüsteten 
mnit einem Aufwand von 66000 Dukaten in Lissabon drei Schiffe aus, 
die sie zugleich mit der königlichen Handelsflotte nach Ostindien 
andten, und erzielten, als im vierten Jahre die Schiffe, reich— 
»eladen mit Gewürzen, Droguen, Edelsteinen und sonstigen kostbaren 
morgenländischen Waren aus Calcutta zurückkehrten, einen Rein— 
zewinn von 175 vom Hundert. 
Den Portugiesen war es gelungen, für ein halbes Jahrhundert 
die Beherrschung des Welthandels an sich zu reißen; ohne Lissabons 
Vermittlung war in jener Zeit ein Bezug asiatischer Waren kaum 
denkbar. Die nächste Folge war, daß das mittelländische Meer 
einen großen Teil von der hohen Bedeutung für die europäische 
Kultur verlor, die es seit ältester Zeit bis zum Zeitalter der Ent— 
deckungen bewahrt hatte und daß Genua und Venedig aufhörten, für 
Furopa unentbehrliche Seeplätze zu sein. Dagegen gewann das 
zurch eine lebhafte Schiffahrt eng an Lissabon geknüpfte Antwerpen 
außerordentlich an Bedeutung und wurde der Knotenpunkt des Welt— 
sandels für Nordwesteuropa. — Nicht bloß England, die Niederlande, 
ein Teil von Frankreich und die nordischen Reiche, sondern auch das 
innere Deutschland bezogen von dort die asiatischen und südeuropäischen 
Produkte. 
Immerhin behielt Italien, besonders aber Venedig, für 
den süddeutschen Handel überhaupt und für den Nürnberger 
insbesondere eine große Bedeutung und die seit langem bestehenden 
Verbindungen währten trotz der Umgestaltung der Welthandelswege 
in der bisherigen Lebhaftigkeit fort. Von Nürnberger Kaufleuten, 
welche im 15. und 16. Jahrhundet in Italien und besonders in 
Venedig thätig waren, werden hauptsächlich die Familien Behaim 
und Hirsvogel genannt, ferner die Ebner und Imhoff, sowie
	        
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