Armenpflege
Volksschulen, 3358 (2472) für Arbeitsstoffe zum weiblichen Handarbeitsunterricht und 24
(19) in auswärtigen Schulen für verschiedene Zwecke.
Von den dadurch entstandenen Kosten wurden 34647 (22 929) M durch die Armen—
kasse und 2290 (2877) M aus Stiftunasmitteln gedeckt.
V. Armenwohnungen.
Zur Unterbringung von Personen und insbesondere von kinderreichen Familien, die aus
eigenen Kräften nicht imstande sind, sich eine Wohnung zu verschaffen, hat der Armenpfleg
schaftsrat vom Stadtmagistrat und von den unter städtischer Verwaltung stehenden Wohl—
rätigkeitsstiftungen verschiedene Gebäude gemietet.
Nachstehende Übersicht zeigt die Zahl der als Armenwohnungen verfügbaren Räume
und die Belegung nach dem Stande vom Dezember sowie den Kostenaufwande für die
Unterhaltung.
Lage der Häuser
Maximiliansplatz 8 . ..
Stiftungswohnung daselbst
Spittlertormauer 13. ..
Peter-Vischer-Straße 8..
Treibberg 98). . . ...
Kapadocia . .. . ..
GBüntersbühlstraße 30 ..
Paniersplatz 39. ..
Untere Kreuzgasse 16
Summe.
1908
Zahl der Wohn-1 Am 1. Dezember 1909
räume belegt mit
Kosten⸗
aufwand
1909
M
heizbare — Kammern Männern
Zimmer
Frauen Kindern
zus.
Personen
21
2*
JJ
11
3013
1756
1230
— 10209
7 2230
— ⸗ I98
i 5 3 3 us 251021908
3 8 866340
107 104861428257 17102
ns 77 — 588 090240394 — 15815
50
2
Soweit es sich um Unterbringung obdachloser Familien handelt, die sonst nicht zu den
eingeschriebenen Armen zählen, sondern nur augenblicklich keine andere Wohnung auftreiben
konnten, gelangte für die überlassene Wohnung im Armenhause eine geringe Mietsent—
schädigung zur Erhebung. Als solche wurden 105 (313) A6 vereinahmt.
Das im sogenannten Weinstadel (Marimiliansplatz 8) für die Insassen der Armen⸗
wohnungen eingerichtet gewesene Bad wurde anläßlich baulicher Veränderungen im bezeich—-
neten Anwesen am 1. Juli 1909 aufgegeben.
Die Armenhausbewohner können nun bis auf weiteres auf Kosten der Armenpflege
in den städtischen Brausebädern baden. Ausgaben dafür sind im Berichtsjahre nicht entstanden.
Bis zur Auflassung am 1. Juli 1909 ist das Armenbad von 478 (0958) Personen benutzt
worden. Der Aufwand für Brennmaterial und Unterhalt betrug 478 (1001) M.
Die Bewohner der Armenhäuser erhalten nach Bedürfnis auch Unterstützungen in Geld,
Brot, Mittagskost, Kleidungsstücken, Betten und Brennmaterial; ärztliche Hilfe wird ihnen
von den Armenärzten der betreffenden Bezirke geleistet. IV
Die Armenhäuser unterstehen in bezug auf hygienische Fragen der Aufsicht derienigen
Armenärzte, in deren Bezirk sie liegen.
dt⸗
H Seit 1. Oktober 1909 nicht mehr in Benutzung der Armenpflege. Bis zur Zurückgaabe an den Sta
magistrat waren 1909: 4 Männer, 4 Frauen und 28 Kinder dort untergebracht.