Volltext: Alt-Nürnberg

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warf auf böhmische Manier sieben Ratsherren zu den Fenstern hinab. 
Die Nachricht von dieser Gewaltthat versetzte den König Wenzel 
in solche Wut, daß ihn ein wiederholter Schlaganfall tötete 
16. August 1419). 
Wenzels Tod wurde das Signal zum allgemeinen Aufstand, 
dessen Dämpfung für die Witwe Wenzels, da sie ohne Unterstützung 
ihres Schwagers Sigmund blieb, eine Unmöglichkeit war. Die Wut 
des hussitischen Volks richtete sich sofort gegen die Katholiken, ihre 
Kirchen und Klöster, von denen eine Menge in Flammen aufging. 
Und doch wäre eine Beruhigung des Landes noch möglich gewesen, 
venn Sigmund, der rechtmäßige Erbe des Königreichs, den billigen 
Forderungen der gemäßigten Partei: freie Religionsübung und Frei— 
xEbung der Kommunion unter beiderlei Gestalt hätte bewilligen mögen. 
Zigmund that aber, was die fanatischen Pfaffen wollten und zog den 
Weg der Gewalt dem friedlicher Verständigung vor. Er erbat vom 
Papst die Verkündung eines allgemeinen Kreuzzuges, welche von 
Martin V. mit Vergnügen ins Werk gesetzt wurde. 
Auf dem nach Breslau berufenen Reichstage (Januar 1420) 
rug der päpstliche Legat die Kreuzzugsbulle des Oberpriesters vor, 
velche allen Streitern der Kirche reichen Ablaß verhieß. Zugleich 
orderte Sigmund alle Stände des Reichs zur Niederwerfung der 
detzerei auf. Eifrig schürten aller Orten die Geistlichen, verlockender 
ioch als die himmlischen Schätze des Ablasses wirkte die Aussicht auf 
die Plünderung der böhmischen Ketzer: so zählte denn das Kreuzheer, 
velches im Juni 1420 gegen Prag heranzog, mehr als 100000 Mann. 
Angesichts der ungeheuren Gefahr schlossen sich alle Parteien im 
Land zusammen; auch der Adel fiel vom König ab, galt es ja doch 
zicht mehr für den Kelch allein, sondern für die nationale Ehre sich 
zu wappnen. Und jetzt kam auch des alten Ziska geniale Kriegskunst 
zur vollen Geltung. Er verstand es meisterhaft, aus den Haufen 
von tschechischen Bauern, Knechten, Taglöhnern, Handwerksgesellen 
eine wohlgefügte, leicht bewegliche, todesmutige Kriegsmacht zu bilden, 
velche gegen die schwerfällig gerüsteten Ritter und die zuchtlosen, 
zeutegierigen Scharen der Kreuzfahrer immer und überall weit über— 
egen sich zeigte. Die eisenbeschlagenen Dreschflegel der Ketzer waren 
veit wirksamer als die Spieße und Schwerter ihrer Feinde. Als 
surchtbares Kriegswerkzeug erwiesen sich die Wagenburgen. Die 
Kriegswagen, aneinander gereiht, untereinander verbunden und durch 
Bretter und Schutzdächer geschützt, bildeten ein Lager, das jeden 
Augenblick in eine Festung umgewandelt werden konnte. Hier bargen 
sich nicht bloß der Troß, Weiber und Kinder, hier stand auch das 
Fußvolk und richtete die Geschosse auf die Feinde und zugleich konnten
	        
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