Volltext: Alt-Nürnberg

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Fällen wurde behufs der Ermittlung der Wahrheit dem Betreffenden 
der Judeneid auferlegt. 
Für die Ausbildung in der jüdischen Wissenschaft, für das 
Studium des Talmud u. s. w. bestand in Nürnberg, zuerst am 
Zottenberg, später in der Neuen Gasse ein Medroschim (Gymnasium), 
das auch bei den auswärtigen Juden in hohem Ansehen stand. Der 
Rabbi der Synagoge war zugleich der oberste Lehrer dieser Anstalt. 
Der Erwerb der Juden in Nürnberg war, wie allerwärts, 
wesentlich auf Geldgeschäfte angewiesen, auf Ausleihen des Geldes um 
Zins, was man Wucher oder Juden-Gesuch nannte. Eine eigentliche 
Kaufmannschaft war ihnen verboten; nur Vieh, Fleisch, Pferde durften 
sie kaufen und verkaufen. Ihr Vieh durften sie jedoch nicht auf den 
Bänken der Christen schlachten, sondern sie hatten ihre eigenen Fleisch— 
bänke. Auch Bier, Wein und andere Lebens— und Genußmittel, 
Hewürze u. s. w. zu verkaufen war ihnen untersagt. 
Mit der Tracht, welche den Juden gestattet, oder vielmehr 
anbefohlen war, haben sich die Konzilien mehrfach beschäftigt und ver— 
schiedene Vorschriften darüber erlassen. Im 18. Jahrhundert trugen sie 
einen spitz zulaufenden Hut von roter Farbe, später trat an dessen 
Stelle ein Barett oder glatter Hut. Nach einer Anordnung des Rats 
von Nürnberg mußten die fremden Juden in Nürnberg Gugeln über 
ihren Mänteln tragen; den einheimischen war das Tragen der Gugeln 
berboten, um „Betrug zu verhüten.“ Im Jahre 1343 wurde ihnen 
hefohlen, sich alle vier Wochen den Bart zu kürzen. Seit 1451 
nußten sie gelbe Ringe an den Kleidern, die Frauen hellblaue Schleifen 
an ihren Schleiern tragen. 
Ihre Badestube hatten sie anfänglich am Zottenberg, später in 
der Judengasse. Aber weder durften die Christen die jüdische Bade— 
tube, noch durften umgekehrt die Juden die christlichen Badeftuben 
bei Strafe benützen. 
Ein paar Mal mußten die Juden Nürnbergs Bekehrungsversuche 
n großem Stil über sich ergehen lassen. Als der Franziskaner 
Fohann Capistrano aus Neapel auf seiner Kreuzzugspredigtfahrt 
. J. 1452 nach Nürnberg kam und da auf dem Marktplatz mehr— 
nals predigte, mußten auf Befehl Eines Ehrbaren Rats Juden und 
Jüdinnen, welchen ein besonderer Platz angewiesen war, der lateinischen 
Predigt des von wütendem Glaubenseifer entbrannten Franziskaners 
zuhören. Im Jahre 1478 unternahm dann noch ein anderer Mönch, 
Peter Schwarz, vom Orden der Dominikaner, das — vergebliche — 
Werk, die Juden von Nürnberg zu bekehren. „Der kunt gut ebereisch 
judisch reden und der juden pücher lesen.“ Er hielt nicht weniger 
als 17 Predigten auf dem Spitalkirchhof bei solchem Gedränge, daß 
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