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Bezug genommen i{jt hiebei auf die Unempfindlichkfeit des
Menfchen gegen die Erdbewegung. E3 Hat den AnfdhHein, als ob
bei Lobkomig mie Harzdürfer eine Verwechslung dez BendelZ mit
dem Senkel vorläge.
Pierre Gaf fen di (1592—1655) war Minorit, zulet Profeffor
am College royal zu Paris, feine Epistolae umfaffen den BZeit-
raum von 1621 biz 1655. In dem oben erwähnten unfeligen Kampfe
zwifchen Salilei und Scheiner juchte er, der mit beiden im Brief:
mwechjel jtand und beide gleich verehrte, wiederholt zu vermitteln
und auch andere Gelehrte für eine Vermittlung zu gewinnen. —
Die Schrift Caramuel’3 wird im „Scribentenverzeichniz“ auf-
geführt: Inconstantia perpendiculi examinata 12. Lovau. 1643.
Sohann Caramuel y Lohbkowig (1606—1682) war Cijter:
zienjer und {tarb als Bijchof in Spanien.
Auch Doppelmayr (1671—1750), Mathematikfprofelfor am
Nürnberger Gymnafium, gibt in feinem Folianten: „Hijtoriiche
Nachricht von den NMürnbergijhen Mathematicis und Künftlern,
Nürnberg 1730“, obige Erzählung mit geringer Abänderung wieder.
Ein Cdelmann der Dauphine, Alexander Parinsius, habe 1640
zin 30’ langes Pendel Hergeftellt und wie Ebbe und Flut zweimal
täglich fich ereignende Reciprocationen beobachtet. Weiterhin wird hier
mitgeteilt, Daß der Nürnberger Kupferftecher und Altronom Eimmart
(1638—1705) an einigen, in einem hohen Turme hängenden
Pendeln die gleiche Erjheinung feftftellte. Wie Harzdürfer it auch
Doppelmayr überzeugt davon, daß „Johann Lobkowig, der gelehrte
Bijdhof zu Satriano“ jchon 1643 die Unrichtigkeit des Experiments
nachgemwiejen habe au feinen mit P. @rimaldo vorgenommenen
Verluchen. Grimaldi (1618—1663), Fefjuit, Lehrer der Mathe-
matif zu Bologna, ift bekannter geworden durch die erftmalige
Beobachtung von Beugungserfcheinungen und den erften Verfuch
einer Undulationstheorie des Lichts.
Die 26. Frage befchäftigt fich wieder einmal laut Überfchrift
mit der Frage: Wie die Erde beweget werde? Eingangs3 erzählt
Harsdürfer, wie er eine Hohe Berfon aufflärte, welcher e3 auffiel,