Metadaten: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg

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und dieser Briefe eingedenk zu sein, wenn es die Nothdurft 
erfordern würde. Das versprachen auch dieselben. 
Es ist hieraus deutlich zu sehn, wie sich Karl immer 
nach beiden Seiten eine Hinterthüre offen hielt, um es mit 
keiner Partei ganz zu verderben. So hatte er im Jahre 
1365 allerdings dem Burggrafen die kaiserliche Burg befoh— 
len, mit dem Beding aber: „daß solches der Stadt Nürn— 
berg an ihren Briefen unschädlich sein soll, dahero diese des 
Burggrafen erlangte Concession in keine Wirkung kommen.“ 
Die Neckereien und Streitigkeiten zwischen der Stadt und 
dem Burggrafen dauerten aber nichtsdestoweniger fort, ja sie 
mögen sich noch vermehrt haben, als letztere, wie schon er— 
wähnt, von Kaiser Karl im Jahre 18363 in den Fürstenstand 
erhoben wurden. Im Augenblicke waren es freilich nur 
Zwiste im Territorium der Stadt und der burggräflichen Veste. 
Schon bei dem oben erwähnten Streite hatte sich der 
Burggraf auch beklagt, daß ihm die Stadt seine Veste ver— 
baue, so daß ohne Wissen und Willen der Bürger Niemand 
dazu oder davon könne. Diese Bauten aber erwiesen sich 
nach einem Augenschein der Commission als Befestigungen 
der Einfahrt in die Reichs-Burg, und der strittige Punkt 
wurde zu Gunsten der Stadt entschieden. 
Gegen das Jahr 1367 erhuben sich neue Irrungen. 
Die Burggrafen bewohnten zu dieser Zeit nur selten ihre 
Veste zu Nürnberg, hielten sich zumeist auf ihren Schlössern 
auf, namentlich zu Cadolzburg. Diese Abwesenheit der Herrn 
nun mag das. Burggesinde benutzt haben, um, wie die Chro— 
niken melden, in die Stadt herabzusteigen, und allerlei Un— 
ruhe und Muthwillen in der Bürgerschaft zu verüben bei 
Tag und Nacht, wobei noch hinzugefügt wird, und wir ha— 
ben keinen Grund dies zu bezweifeln, daß der Burggraf und 
die Amtleute bei diesem Unfuge durch die Finger gesehn. 
Da nun Klagen nichts fruchteten, so mußte der Rath seinen 
Bürgern selber helfen, und es wurde daher zwischen der
	        
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