Full text: Festschrift zur 250jährigen Jubelfeier des Pegnesischen Blumenordens

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und in lebten Zügen liegende Teutfchland“ zu jein. In Kunftvollem 
Rhythmus beklagte fie den brudermörderijchen Streit, der ihr 
Mutterherz zerreißt, denn auch Franken und SGothen find ja 
ur/prünglih deuten Stammes. Wir erkennen jogleih Hars 
dürfer3 Art in der erften Strophe: 
Es {chlürfen die Pfeiffen, es würblen die Trumlen ; 
Die Reuter und Beuter zu Pferde fich tumlen | 
Die Donnerkartaunen durchbligen die Lufft / 
Es {chüttern die Chäler / es fplittert die Grufft 
£s Fnirjchen die Räder / es rollen die Wägen | 
Es raffelt und praffelt der eiferne Regen / 
Ein jeder den Nechften zu würgen begehrt / 
So flinfert / fo blinfert das rafende Schwert. 
AS ein einziger Lichtjhein fällt in ihre Trauernacht: 
Was neulich Opiggeift beginnet auß dem Grund / 
3 ruchtbar und am Tag auß vieler Teutfchen Mund. 
Umfonft fucht Strephon in einem ftimmung3vollen Liedlein 
zu fröften, defjen wiederfehrender Schlußreim: „Hoff, da nichts zu 
hoffen i{t!1“ 
Strephon und Clajus nähern fich der gewerbethätigen Stadt. 
Sie befingen eine Drahtmühle in Ambosform, dann ein Mühl- 
wert einer Papiermühle, den Turnierplag in allen Redewendungen 
Der edlen Keitkunit, auf einem Stein finden fie die Worte 
eingehauen: 
Mich tritt des Ritters Sus, ich helff ihm bald zu Pferde / 
So dienet hohem Stand das niedrig auf der Erde. 
Unter jolchen SGejprädhen durchwandern fie die Hallerwiefe 
mit ihren „hellzwitfchernden“ VBöglein, ihren „diekbelaubten hohen 
£inden“, ihren „drey hellauellenden Springbrunnen, die durch das 
{pielende über{pülen ihres plat{ch{hlüpfrigen £agers lieblich platicheten 
und FHatfcherten“. Strephon führt Clajus durch die Wiefen auf 
die Höhe und zeigt ihım von dort aus8 die wildreichen Wälder, 
Die fijhreichen Seen, das fruchtbare Gelände. Den Einwand des
	        
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