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war das fein „leidender Chriftus“ vom 16. März 1645. Das
Programm ward Iateinifch und Deut/ch an den Thüren von St.
Sebald angefcdhlagen. Die Aufforderung Dilherr8 lautete:
© tod ergebener Menfch:
Komm, {chau das Heil der Welt,
Den höchften Gottesfohn,
an Deiner Statt geftellt,
Un das verfluchte Holz
durch Deine AMiffethat,
Bedenk die AMarterqual,
Die er gelitten hat.
Ein teutfches Andachtslied,
Das Seift und Feuer hegt,
Dadurch Dein Sinn entzündt
Die Himmelsflamm erregt,
Wird Klaj, mit Lorbeerlaub
bezieret, fingen vor.
Wenn morgen i{ft gewandt
Die Predigt und der Chor.
oh. Michael Dilherr, den 29. Tag des Lenzenmonats
Im XSahr 1645.
Sm Jahre 1647 ward Klai als Lehrer an der Sebalder Latein:
Ihule angeftellt, 1648 vermählte er fih. Führte ihn fo Dilherr
in die Firchliche Welt Nürnberg3 ein, jo unternahm e8 Harsdürfer,
hm die regierenden Kreije der Stadt geneigt zu machen, indem er
ihn als gejhäßten Gelegenheit3dichter zu den Familienfeilten der
Seldhlechter beizog.
Die Gelegenheitzdihtung birgt jtet3 eine große Gefahr für
Dichter und Dichtung in fich. Ein rein äußerlidhes Moment, ein
Nüßblichkeitzmotiv, drängt fih dabei in den Vordergrund. Schon
Opig’ Muje litt ftark unter diejen Einwirkungen. Und doch läßt es
lich wieder nicht in Abrede ftellen, daß gerade die Gelegenheit3:
Dichtung der deutfchen Poefie und ihrer Wertjchäßung vielfach die
Wege zu Hoch und Nieder gebahnt hat. War e3 auch nicht der