Objekt: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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Den Gau oder Grund in seiner ganzen Länge gegen Osten abschließend, 
zieht von der Württemberger Grenze, da wo dieselbe von der Crailsheimer 
Bahn geschnitten wird, über das imposante Hohenlohische Stammschloß 
Schillingsfürst ein waldiger Rücken zum Faulenberg, Luginsland, Wachsen— 
berg und Nordenberg bei Rothenburg vorüber bis zur Hohen Leite, an 
deren Fuß das von Alters her berühmte Wildbad Burgbernheim gelegen 
ist. Dieser mit prächtigen Waldungen bedeckte Keupersteilrand, die 
fränkische Höhe genannt, zeigt das auffallende Bild, daß er nur gegen 
Westen, gegen den Grund zu eine steile Böschung von 100 bis 150 Meter 
Höhe darbietet, wogegen die östliche Abdachung in unmerklichem Gefälle 
in das dritte Terrainbild, das wir nachfolgend besprechen werden, langsam 
übergeht. An der Hohen Leite erfährt der Steilrand eine Unterbrechung; 
denn von dem vorgeschobenen Endseer Berg aus zieht sich der Steilrand, 
dem Laufe der Aisch parallel in nordöstlicher Richtung zurück, zunächst 
zur Hohen Steig, welche von Steinach herauf die Würzburg⸗ Ansbacher 
Bahn in schiefer Ebene zu überwinden hat. Bei Markt-⸗Bergel selbst ist 
der kahle Petersberg weithin sichtbar in charakteristischer Silhouette, und 
so geht das gegen das Thal hin steile Gehänge fort über den Ickelheimer 
Gemeindewald zum hochgelegenen Schloß Hoheneck, dem Wahrzeichen des 
ganzen oberen Aischthales. Von hier aus treten die Höhen näher gegen 
die Aisch, und bei Neustadt a. A. bereits sind die dicht mit Hopfen— 
anpflanzungen bedeckten Ufer einander sehr nahe gerückt. Auf der nörd— 
lichen Thalseite begrenzen der Altheimer Gemeindewald und dahinter der 
Eulenberg, weiters die Rüdisbronner Höhe, der Dachsberg und das Gräf— 
holz das um Windsheim wieder breit gewordene flache Thal, und mit dem 
Weinthurmberg und Wiebelsheimer Berg, die Ergersheimer Höhen herum 
zum Osing verlassen wir den fruchtbaren Aischgrund, der durch seine 
Agrikulturverhältnisse mit der besprochenen Grund- oder Gaulandschaft die 
größtmöglichste Ähnlichkeit besitzt. 
Das zweite Drittel des Keupersteilrandes zwischen Aischthal und dem 
Durchtritt des Maines bei Zeil wird der Steigerwald genannt. In 
seinen höchsten Punkten: Hohenlandsberg, Bullenheimer Berg, Stollberg, 
Zabelstein ꝛc. erreicht die Höhendifferenz gegen den vorliegenden Großlang— 
heim-Gerolzhofer Grund im Durchschnitt gegen 200 und im Maximum 
selbst 258 Meter. 
Das Mainthal trennt den Steigerwald von den Haßbergen, dem 
nördlichsten Drittel; auch diesen ist westlich ein Grund, der Hofheimer Gau 
und das Grabfeld, vorgelagert. 
Die dritte Terraingestaltung ist das mittelfränkische Stufen— 
land; dem Raume nach das größte, stellt es ein zum Hauptthal der 
Rednitz-Regnitz langsam sich senkendes, welliges Gebiet dar. Dieses mit 
Sandsteinhügeln und parallelen Flußthälern wechselnde Keuperland ist arm
	        
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