Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

IV 
Nürnberg allmählich in die Geschichte eintritt, wie aus Wäldern und 
ZSümpfen blühendes Kulturland geschaffen wurde, nicht von Slaven, wie 
man gewöhnlich annimmt, sondern von deutschen Kolonisten. Die Art 
und Weise des Wirtschaftsbetriebes, soweit darüber aus den Urkunden 
Schlüsse gezogen werden konnten, gehörte gleichfalls in den Rahmen der 
historischen Abhandlung. Es war ferner in Rücksicht auf die dermaligen 
Produktionsrichtungen darauf einzugehen, welche Getreidearten, Sämereien, 
sonstige Feld- und Gartengewächse seit älterer Zeit um Nürnberg gezogen 
vurden. Wenn man hiebei öfters nicht die gewünschten Ergebnisse zu 
Tage zu fördern vermochte, so lag dies an dem lückenhaften Quellen— 
material. Besondere Abschnitte wurden der Wein- und Hopfenkultur, 
sowie dem Tabakbau gewidmet. Auch der Inhalt der Bürger- und 
Patriziergärten mußte berücksichtigt werden; stehen doch diese in engem 
Konnex mit den Kulturgewächsen, die späterhin von da auf dem platten 
Lande allmählich Eingang und Verbreitung gefunden haben. 
Die Darstellung der geognostischen Verhältnisse macht uns nach einer 
allgemein orientierenden Einleitung mit allen wichtigen Gliedern der mittel— 
fränkischen Formationen bekannt und weist wiederholt auf die tief ein— 
schneidenden Beziehungen zwischen den bodenbildenden Elementen und der 
Fruchtbarkeit des Kulturlandes hin, — an der einen Stelle große Ergiebigkeit 
des Bodens bei leichter Bewirtschaftung, an der anderen ein mühsames 
Ringen nach spärlichen Ernten auf magerer Scholle! 
Im Anschlusse an die Besprechung der klimatischen Faktoren von 
Nürnberg, die naturgemäß auch für die weitere Umgebung genannter Stadt 
Giltigkeit besitzen, wurden vom phänologischen Standpunkte aus die Vege— 
rationsverhältnisse der Umgebung von Nürnberg auf Grund 18 jähriger 
Beobachtungen an einer größeren Zahl hiezu geeigneter Pflanzenarten ent— 
wickelt. Die Prinzipien der Phänologie und Methode der Beobachtungen 
fanden eingehende Besprechung und am Ende wurde das Ergebnis aus 
den sämtlichen Beobachtungen unter Mitteilung der durchschnittlichen Dauer 
des Vegetationsjahres in Nürnberg und seiner Einteilung in Vegetations— 
zeiten tabellarisch zur Anschauung gebracht. Die seit einer längeren Reihe 
oon Jahren von Herrn Apotheker F. Schultheiß botanisch und nach ihrem 
Standort in der Umgebung von Nürnberg bestimmten Unkräuter sind in 
einem beigegebenen Verzeichnis sämtlich nach Häufigkeit des Vorkommens, 
nach Namen und Familien zusammengestellt.
	        
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