Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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Bett eingerissen, in dem die losen Kalktrüummer im wilden Chaos 
durcheinander liegen; links aber sehen wir im mächtigen Steinbruch die gelben 
Kalkbänke in parallelen Reihen anstehen. Dieser Steinbruch liefert das 
zesamte Straßenpflaster für Bayreuth. Südwärts folgt der ebenfalls 
vetrefaktenreiche Oschenberg und die Bocksleite bei Weidenberg; auch östlich 
nahe Kreußen zieht ein schmaler Muschelkalkstreifen herab, von dem ober 
Prebitz und Funkendorf einige Bäche steil zu Thal gehen. Schon aus weiter 
Entfernung sieht man ähnlich den Runsen im Hochgebirg die geröllführenden, 
tief eingeschnittenen Gräben herabziehen, also Klingen im kleinsten Maß— 
stabe, wie sie trotz der geringen Entwicklung des Muschelkalkes allda als 
Vergleichsbildungen mit den Klingen Württembergs und der Rothenburger 
Gegend nicht deutlicher angetroffen werden könnten. 
Was nun die landwirtschaftlichen Verhältnisse des Muschelkalkes 
anbelangt, so ist des Weinbaues, der bei Rothenburg die steilen Thal— 
zehänge besetzt, bereits Erwähnung gethan worden. In steinigen, flach— 
gründigen Lagen baut man, ebenso wie in den ähnlich beschaffenen, später 
zu besprechenden Lagen des weißen Jura, an Stelle des nicht mehr gut 
gedeihenden Luzerne- und Rotklees die Esparsette oder den Türkenklee, 
Onobrychis sativa, welcher mit seinem kräftigen Wurzelsystem in die mit 
Verwitterungsprodukten ausgefüllten Kalksteinklüfte eindringt. Wegen dieser 
Zerklüftung der Kalkbänke versitzt das Wasser sehr rasch in die Tiefe, um 
an den Thalwänden als meist starke Quellen gesammelt hervorzubrechen; 
daher haben auch die oberen Mulden, aus denen thalabwärts die Bach— 
rinnsale tief sich ausnagend herabkommen, oft lange Zeit kein fließendes 
Wasser, und der Grasboden ist niedrig, mit Trifolium repens und fragi- 
kerum durchsetzt, und stellt wohl richtiger eine Schafweide, wie eine wirk 
liche Wiese dar. Daß auch letztere im Muschelkalke keine große Aus— 
dehnung gewinnen können, ist bei der schmalen Thalbildung selbstverständlich. 
Auf dem Muschelkalkhöhenzug bei Bayreuth findet sich, z. B. bei Benk, 
derselbe kurze Rasenboden wie zwischen Rothenburg und Steinfeld, und 
auch da brechen weiter abwärts am Berghang gegen Ramsenthal zu oder 
bei Röhrig starke Quellen und brunnenkreßbesetzte Bächlein hervor. Auf 
dem schmalen Muschelkalkstreifen östlich Kreußen traf ich auf den Feldern 
ober Bieberswöhr Lathyrus sativus, die Kichererbse oder deutsche Platt— 
erbse an, welche mir außerdem im Gebiet nur bei Kadolzburg und Markt— 
Einersheim im Anbau bekannt ist. 
Ueber dem Muschelkalk breitet sich der weite Schichtenkomplex des 
Keupers aus und nimmt den weitaus größten Flächenraum des mittel— 
ränkischen Kreises ein. Der Keuper — Köper, Kipper, ein Provinzial— 
name für einen buntgewebten Zeugstoff, wegen der buntfarbigen Letten und 
Thone dieser Formation — zieht vom oberen Neckar über Tübingen und 
Stuttgart nordwärts fort, links des Neckars bis Maulbronn und Wimpfen,
	        
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