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Basilien, Lavendel und Majoran!), Rosmarin, Kamillen, Schöllkraut und Kür—
bisse, Frauenminz, Fenchel, Anis, Beifuß, Pappeln?), Garthaffenkrauts), Thy—
mian, Gundelrebe“), Weinrautesꝰ) und Maiblümchen?). Ferner nennt er das
Margaretenblümlein, den Wegwart, Laktukenkraut ) oder Lattich und Nop?).
Und mitten unter all diesen in bunter Verwirrung aufgeführten Pflanzen
und Kräutern hebt der Dichter ganz besonders hervor
die fruchtbaren Weinreben
Und auch die Rosenstöck darneben,
Mit Rosen beide rot und weiß,
Die Lilgen wohlriechend mit Fleiß,
Auch rot wohlschmacke“) Nägelein,
Blab Feiel soll auch darbei sein.
Auch magst Du darin zügeln Feigen.
Bar lustig hangen an den Zweigen,
Auch magst aufziehen gleicher Weis
Täglich auf deinen Tisch zu Speis
Rettich, Rüben und Kompaskraut :0),
Darmit man auch füllet die Haut,
Mangolt, Kolkraut, Zwiffel, Knoblach,
Petterlein und Salat; darnach
Magst auch bauen Kiffarbeiskraut.
Aber gegen dieses Kraut, worunter in scherzhaftem Doppelsinn auch
ein böses Weib verstanden wird, wehrt sich der Dichter lautschreiend. Vor
ihm, das ihm in Haus und Hof schon im Überfluß gedeiht und ihm täg—
lich zu Bett und auch zu Tisch, in Küche, Stube und Kammer und anderswo
zrünt und blüht, graut es ihm. Er verflucht es als ein Unkraut und den
dazu, der es sät und pflegt.
Für das 17. Jahrhundert finden sich die beliebtesten Zierpflanzen
in den Rechnungen über den herrschaftlichen Garten zu Weigelshof. Wir
können leider nur nicht alle daraus ersehen, da nur jene vermerkt sind,
die als Marktware einen Gewinn abgaben. Es werden aufgeführt:
1) Bei Hans Sachs steht Maseran, wie der Ausdruck hierzulande heute
noch lautet.
2) Malven.
3) Nicht zu bestimmen.
t) Glechoma hederacea, Gundelrebe, Gundermann, Donnerrebe.
5) Wein- oder Gartenraute Ruta gravéolens.
) Hans Sachs nennt es lilium convallium - GConvallaria majalis.
) Hier ist kaum der gewöhnliche Gartensalat gemeint'. der später noch ge—
nannt wird.
9) Hyssopus officinalis.
9) wohlriechend.
0)9 Kumpsftkohl, Krautkohl zum Einmachen.