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und ist mit der Arbeitsleistung desselben sehr zufrieden. Bei der Pflege
des Krens mit genannten Geräten können natürlich Zwischenkulturen
von Runkelrüben, Kohlrüben, eventuell Kraut, Wirsing, Kohlrabi und
Zwiebeln nicht durchgeführt werden, da fragliche Gewächse bei der Be—
arbeitung des Feldes beschädigt würden. Beim Anstreben einer möglichst
vollkommenen Ausbildung der Meerrettigwurzeln wird jede Einpflanzung
von fremden Gewächsen unterlassen. Kohlrüben und Kraut benachteiligen
mehr als Runkelrüben die Entwickelung der Krenpflanzen. Um das Feld
nicht zu sehr mit Zwischenkulturen zu belasten, ist es Sitte, immer nur
auf einer Seite des Bifangs in angemessenen Abständen Pflanzen, z. B.
Runkeln, alle 5—26 Schritte ein Stück, einzusetzen.
Feinde aus dem Tier- und Pflanzenreich neben den sonstigen
wachstumswidrigen Einflüssen besitzt der Meerrettig genug.
Von letzteren mag nur die glücklicherweise selten auftretende Trocken—
heit angeführt werden. Im Jahre 1893 war dieselbe im Juni und Juli
so groß, daß eine Masse von Pflanzen abstarb und daher im Vergleich zu
dem günstigen Jahr 1894 bloß eine halbe Ernte erzielt werden konnte.
Nur ganz tiefe Lagen und bewässerbare Meerrettigfelder brachten eine volle
und bei den gleichzeitig notierten hohen Preisen auch finanziell sehr ein—
trägliche Ernte.
Aus der Insektenwelt ist in der Erlangen-Forchheim-Höchstadter
Gegend der Blattkäfer — Phaedon Cochleariae Fb., aus der Familie
der Ohrysomelidae, Blattkäfer und Unterfamilie Ohrysomeélini — dem
Kren weitaus am schädlichsten. Der Körper des Blattkäfers ist nach
Professor O. Kirchner kurzeiförmig und stark gewölbt; die Schienen am
Bein besitzen keine Rinne. Seine Oberseite ist blau, Unterseite schwarzblau
oder schwarzgrün und der After rot. Die Flügeldecken zeigen eine deut—
lich vorragende Schulterbeule und innerhalb derselben einen ziemlich tiefen,
grübchenartigen Eindruck. Der Fortsatz der Vorderbrust ist zwischen den
Vorderhüften der Länge nach gekielt. Der Käfer ist 8,4-58,8 mm lang.
Die Larve desselben ist nach Pastor J. Weise b,b mm lang, in
der Mitte am breitesten, hinten mehr als vorn verengt, fast durchscheinend
schmutzig weiß, Kopf und 4 Längsreihen von Tuberkeln glänzend schwarz.
Erster Brustring glatt, mäßig glänzend, am Vorder- und Hinterrande mit
je 5 punktförmigen dunklen Höckerchen. Die folgenden Brustringe und die
Bauchringe matt, fein gewirkt, mit je einer Querreihe von 4 rundlichen,
hornigen und mit einem langen Borstenhaare besetzten Tuberkel, sowie
einer höheren, zugespitzten Tuberkel nahe dem Seitenrande. Aus diesen
Seitenhöckern tritt bei der Berührung ein gelblicher Saft, der nach einiger
Zeit wieder aufgesaugt wird.
Die Blattkäfer verbringen ihre Puppenruhe im Erdboden und über—
wintern auch als fertige Insekten in demselben. Im Frühling kann man