Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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In Kürze sind auch noch zum Schlusse die Preise von getrockneten 
Eibischblättern und Blüten während der Jahre 1888 51894 zu erwähnen. 
Diese sind in vorstehendem Schema zusammengefaßt. 
Darnach ergaben sich im Mittel der verflossenen 6 Jahre für das Fe 
getrockneter Eibischblätter 8,1 und für ein K Blüten 85,6 . Die Blätter 
bewegten sich im genannten Zeitraume zwischen 7 und 10,7 und die 
Blüten zwischen 80 und 42,5 4. 
Die Produkte der Eibischkultur finden in der Regel in den großen 
Vegetabilien- und Droguengeschäften von Nürnberg schlanke Abnahme, und 
nicht leicht hört man über mangelnden Absatz klagen. Das Aufheben der 
Wurzeln bei geringen Preislagen auf günstigere Zeiten bedingt ein vor— 
zügliches Trocknen der Ware, denn außerdem wird dieselbe dumpfig, warm 
und beginnt zu schimmeln, bekommt einen unangenehmen Geruch und ist 
dann unverkäuflich. 
3. Der Meerrektkligbau. 
Ohne Zweifel ist die Ursprungsstätte des mittelfränkischen feldmäßigen 
Meerrettigbaues in Baiersdorf und Umgebung zu suchen, und ebenso sicher 
steht fest, daß die Kultur fraglicher Gemüsepflanze in dortiger Gegend schon 
über ein Jahrhundert geübt wird und sich nach und nach von dort aus 
über weitgedehnte benachbarte Landstriche mit geeigneten Bodenverhältnissen 
ausgebreitet hat. Als ursprüngliche Hauptproduktionsorte werden für 
Mittelfranken Baiersdorf, Kleinseebach, Möhrendorf und Wellerstadt, und 
für das anstoßende Oberfranken Hausen, Igelsdorf, Langensendelbach und 
Poxdorf genannt. Von Baiersdorf aus dehnte sich der Meerrettigbau all— 
mählich südwärts bis in die Gegend von Nürnberg in den Amtsbezirken 
Erlangen, Fürth und Nürnberg, nach Norden und Osten zu in die Bezirke 
Forchheim und Bamberg II, westwärts in diejenigen von Höchstadt und 
Neustadt an der Aisch aus In letztzenanntem Bezirksamt ist bis jetzt 
gedachte Kultur im Aischgrund bis Gerhardshofen vorgedrungen. Den 
Hauptverbreitungsrayon des Meerrettigbaues hat man gegenwärtig inner— 
halb der Orte Fürth, Neunkirchen am Brand, Forchheim, Höchstadt an der 
Aisch, Dachsbach und Herzogenaurach, also in dem zwischen der unteren Aisch 
und dem oberen, sowie mittleren Regnitzgebiet gelegenen, dreieckigen Land— 
strich zu suchen. Dieser gehört zum größten Teil dem Keupergebiete, bezw. 
den Diluvial- und Alluvialgebilden an und bietet an vielen Lagen bei der 
tiefgründigen, feuchten, humos-sandigen Beschaffenheit des Bodens der 
Meerrettigpflanze einen sehr geeigneten Standort. Nur diesem ist der 
ausgezeichnete Ruf, den der Baiersdorfer oder, wie es auch im Auslande 
heißt, der Nürnberger Meerrettig wegen seiner feinen Qualität genießt, 
zu verdanken; freilich gesellt sich hiezu allerwärts eine äußerst sorgfältige 
Kultur dieser sehr viel Arbeit in Anspruch nehmenden Pflanze.
	        
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