Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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Meerrettigs und Eibisch u. s. w. fast durchweg einen sehr heftigen Kon— 
kurrenzkampf durch die Massenproduktion im In- und Ausland zu be— 
stehen hat und sich überhaupt manche Kulturen bezeichneter Art nur bei 
ganz bescheidener Entlohnung oder bei der Gunst gewisser in einzelnen 
Gegenden vorkommenden Vegetationsbedingungen, wie sie 3. B. bei Meer 
rettig und Eibisch gegeben sein müssen, auf die Dauer fortführen lassen. 
Es sollte mit Recht erwartet werden, daß an erster Stelle in diesem 
Kapitel die Behandlung des im Regierungsbezirk Mittelfranken in sehr 
bedeutendem Umfang kultivierten Hopfens Platz fände; denn nach den 
statistischen Erhebungen im Jahre 1893 wurden von den im ganzen König— 
reich Bayern konstatierten 26227 ha Hopfenareal in Mittelfranken allein 
nicht weniger als 12205 ha angebaut. Weil jedoch im letzten Kapitel dieser 
Schrift nach manchen Richtungen hin die Hopfenkultur unseres Regierungs— 
bezirks ausführlich gewürdigt ist und andererseits eine eingehende Beschreibung 
dieses ausgedehnten Nebenproduktionszweiges der mittelfränkischen Landwirt— 
schaft den Umfang unserer Arbeit übersteigen würde, so soll im Nachstehenden 
nur des Tabak-, Eibisch-, Meerrettig- und Cichorienbaues 
gedacht werden. Einzelne Handelspflanzen, wie z. B. die schwarze Malve, 
auch schwarze Pappel (Althaea rosea L.) genannt (deren dunkelpurpurrote 
Blumenblätter getrocknet als Material zum Färben von Weinen, für 
pharmazeutische Zwecke u. s. w. in den Handel kamen und bei ihrem früher 
ausgebreiteten Anbau schöne Summen einbrachten), das Süßholz, die Me— 
lisse, den Ysop (welcher bloß noch in Veilhof zu finden ist), Salbei, 
Lavendel, Pfefferminze, Majoran, Rosmarin, Thymian und Basilikum 
trifft man im Knoblauchsland selten oder auch gar nicht mehr. Ein Hektar 
schwarzer Pappeln soll im Jahre 1865 im Mittel 383,6 Z8tr. à 50 Kg ge— 
trocknete Blumenblätter getragen und 1 Z8tr. 465,92 A gekostet haben. 
Es hätte sich sonach ein Rohertrag für bezeichnete Fläche von 1542,9 M 
ergeben. 
Wenn man auch den Meerrettigbau in etwas größerer Ausdehnung 
im benachbarten Oberfranken als in unserem Regierungsbezirk findet, so 
erscheint es doch wohl angemessen, fragliche Kulturpflanze hier einer ein— 
gehenden Besprechung zu unterziehen, ist doch ihre ursprüngliche Heimat 
in der mittelfränkischen Gemeinde Baiersdorf und Umgebung, von wo aus 
dieselbe nach allen Himmelsrichtungen, vornehmlich aber nach Westen und 
Süden, bis nahe an die Städte Nürnberg und Fürth Verbreitung gefunden 
hat. Zudem trifft man fast in keiner Schrift vollkommen zutreffende An— 
gaben über die Meerrettigkultur und ist auch nirgends der Umfang der 
Anbaufläche und die Höhe der erzielten Produkte in der Erlangen⸗-Forch— 
heimer Gegend ziffermäßig konstatiert worden.
	        
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