Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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schon angegeben wurde, in demselben 882 b. Tagw. (130 ha) und im 
Stadtbezirk Nürnberg noch ungefähr weitere 50 Tgw. (17 ha), mithin 
im ganzen 432 b. Tgw. oder 147 ha an Spargelanlagen vorhanden. 
Diese lieferten den ganzen Bedarf für die hiesige, etwa u4 Million 
zählende Stadtbevölkerung nebst Vororten und für den in mäßigen Grenzen 
sich bewegenden Export. Vom 1. Januar bis 31. Dezember 1891 wurden 
verladen für den inner— für den anßer— 
bayerischen Verkehr bayerischen Verkehr 
in der Station Doos 370 Kg. . 4470 Kg 
„ JFJürth 38062— 912 
Summa 3432 k⸗ 5382 kg 
8814 kg 
Spargel. Leider war es nicht möglich, die in Nürnberg auf der Bahn 
in der gleichen Zeit aufgegebenen Gewichtsmengen zu eruieren, da sie 
nicht von den übrigen spedierten Gemüsequantitäten ausgeschieden werden 
konnten. Im ganzen dürfte man die per Bahn und Post aus hiesiger 
Umgebung verfrachtete Spargelmenge auf mindestens 200 Ztr. à 50 k«g 
annehmen. Wachsen jährlich auf obigen 147 ha rund 4000 Ztr., so 
würden von der ganzen Ernte 50 exportiert werden, gewiß kein belang— 
reiches Quantum, wenn man z. B. die Gegend von Braunschweig mit 
der hiesigen in Betracht zieht. 
Nach den statistischen Zusammenstellungen vom vormaligen konomie— 
rat Bürstenbinder waren im Jahre 1878 im Herzogtum Braunschweig 
überhaupt 323,9 ha mit Spargel bebaut. Im Jahre 1889 betrug nach 
Hofgärtner Burmester die Spargelfläche in der Gegend von Braunschweig 
ichon gegen 500 ha. Ein Braunschweiger Konservenfabrikant allein 
besitzt 70 ha Spargelland. Im Jahre 1880 sind während der Spargel— 
ernte vom Bahnhof Braunschweig aus 881440 Kg oder 7628 Z3tr. 80 P 
Zpargel expediert worden, während daselbst im Jahre vorher nur 282 060 kg 
zur Versendung kamen. Hiebei ist das am Orte und von den Züchtern 
elbst konsumierte Quantum nicht mitgerechnet. 
Die Spargelbau-Aktiengesellschaft in Braunschweig macht 
edeutende Exportgeschäfte von frischem Spargel nach England, Schweden, 
Norwegen, Dänemark und öÄsterreich. Die Hauptabsatzplätze sind jedoch 
Berlin, Dresden, Leipzig, Hamburg, Bremen und Lübeck. Die Alktionäre 
ind verpflichtet, während der Erntesaison auf je 1 Aktie wöchentlich 40 9 
Spargel J. Qualität und 10 W.II. Qualität zu liefern, welche zum jedes⸗— 
naligen Tagespreise bezahlt werden. Im Jahre 1879 hatte die Ernte 
etwa 7 Wochen gedauert und mußten deshalb kontraktlich 490 Ztr. 
geliefert werden. Abgesehen von der Nürnberger und Braunschweiger 
Gegend befinden sich in Deutschland noch ausgedehntere Spargelkulturen 
bei Bamberg, Berlin, Burg, Cöthen, Darmstadt, Dresden, Erfurt,
	        
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