zzusammengesetzt aus dem Vornamen Wetzo oder Wetzilo und Dorf) deutet
gleichfalls auf ein hohes Alter, das dem der genannten Ortschaften wohl
nur wenig nachgeben dürfte, wenn auch keine Urkunde etwas darüber
meldet. Ebenso darf man für den Ort Kraftshof — von dem Vor—
namen Krafto herzuleiten —, dem gegenüber eine etwas weiter nördlich
entstandene Ansiedlung Neunhof oder Neuhof (nova curia) genannt wird,
ein bedeutendes Alter in Anspruch nehmen. Neuhof aber ist schon
i. J. 1246 urkundlich bezeugt, ebenso das unweit davon gelegene, ursprüng—
lich einen Hof bildende Bra unsbach. Stadeln, gegenüber dem Ein—
fluß der Zenn in die Regnitz, wird zugleich mit dem nahe bei Nürnberg
gelegenen Schweinau schon Ende des 12., sicher aber im Anfange des
18. Jahrhunderts genannt!). Nürnbergs jetzige Vorstädte Gostenhof und
Wöhrd haben sich schon wohl bald im Anschluß an die Stadt gebildet,
wenn auch jenes erst 1270, dieses 1273 urkundlich nachgewiesen werden
kann. Mit Wöhrd wird 1278 auch Buch erwähnt. Schnepfenreuth,
Schniegling und Höfles kennen wir urkundlich seit 1281. Mannhof,
Groß und Kleinreuth finden sich in einer Urkunde von 1314, Tennelohe
in einer solchen von 1826, Schübelsbühl (Schübelsberg) 1370,
Weigelshof 1880, Lohe 1403 u. s. f. Die sämtlichen Höfe, Weiler und
Dörfer der Umgegend urkundlich für die Zeit ihres Entstehens nachzuweisen,
gehört zu den unmöglichen Dingen. Sie werden in den meisten Fällen erst
erheblich später urkundlich zum erstenmale erwähnt.
Schon aus dem bisher Dargelegten läßt sich entnehmen, daß die
Ortschaften um Nürnberg aus Höfen erwachsen sind. Noch jetzt finden
wir außer den schon genannten Weilern und Dörfern eine ganz be⸗
trächtliche Anzahl weiterer Orte, die sich durch ihren Namen als ursprüng—
liche Höfe zu erkennen geben. Auf der Westseite der Stadt lagen noch
außer den schon genannten der Vogelhof bei St. Leonhard, der Geis—
mannshof und Himpfelshof, der Weikershof an der Rednitz, dann der
Eberhardshof und Muggenhof, südlich der Tafelhof, die beiden Galgenhöfe,
von denen der eine erst im 16. Jahrhundert den Namen Glockenhof an—
nahm, der Forsthof, der Lichtenhof und Gibitzenhof und weiter südlich noch
der Hinterhof und Königshof, auf der Ostseite lag der Beheimshof, der
in der Folge seinen Namen in Ketzershof und im 17. Jahrhundert in
Schallershof veränderte, der Deumentenhof und in weiterer Entfernung
der Kislingshof oder Spitalhof, der Schäfhof, Zerzabelshof, Almos—
hof u. a. Nach allem war in der älteren Zeit um Nürnberg das
1) Siebenter Bericht des hist. Vereins zu Bamberg S. 248: „Burchardus
presbyter et decanus ob. unde dantur 2 lib. cum dimidia hl. de advocatia de Furt, de
Stadeln et de Swinawe.“ Burchardus, presbyter et decanus, aber wird 1184 und 1186
urkundlich erwähnt. Ussermann, episc. Bamberg, S. 262. Diesen Nachweis
perdanke ich der Güte des Herrn geistl. Rats und Prof. Dr. Weber in Bamberg.