Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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und selbe in Mischung mit Häckseln, Wiesengras, stellenweise etwas Klee, 
Mengfutter und Grünmais, sowie Futtermehl, Kleie und den vielen, bei 
dem umfangreichen Gemüse- und Rübenbau sich ergebenden Futterstoffen 
den Tieren vorzulegen. 
Für viele Fälle wäre es sicher rentabler, besonders da, wo das pro— 
duzierte Stroh mehr als ausreichend für den eigenen Bedarf ist, dem 
Rotklee- und Luzernebau eine größere Fläche als bisher einzuräumen. 
Hiedurch könnte ein sehr eiweißreiches Futter erzeugt werden, das eine 
Verminderung des Zukaufes von Kraftfuttermitteln gestatten und gewiß 
eine befriedigendere Rente herbeiführen würde, als der mit hohen Auslagen 
berbundené und zur Zeit sehr niedrige Körnerpreise eintragende Getreidebau. 
Auch könnte dadurch das Füttern von Wiesengras nahezu ganz umgangen 
ind selbes für die Winterfütterung dürr gemacht werden, woraus dann weiter— 
zin ein geringerer Strohbedarf zur Ernährung der Tiere resultieren würde. 
Der Rotklee wird gerne auf breite Beete (sogen. Striche) nach 
Winterroggen gesät und zwar bereits zwischen 15. und 20. Juli, damit 
bis zum Spätherbst die Kleepflänzchen sich so kräftig entwickeln, daß ein 
zutes Überwintern gesichert ist, vornehmlich dann, wenn vor Frosteintritt 
noch etwas strohiger Mist, an dem es bekanntlich hier nicht mangelt, zum 
Schutze aufgestreut wird. 
Hie und da kann man auch die Beobachtung machen, daß Rotklee 
ev. Kleegras) und Luzerne im Frühling ganz rein und nur mit Ein— 
prengung von sehr wenig Schutzfrucht, z. B. Wicken, oder Hafer, gesüt 
vird, um unter allen Umständen eine möglichst dichte und schöne Saat 
zum Auflaufen zu bringen. In dem Saatjahre kann man sicher auf 
2 schöne Futterschnitte, nämlich anfangs Juli und Ende August rechnen. 
Selbstredend ist auch die Einsaat des Rotkleesamens in den Sommer— 
hau, z. B. Gerste, sowie unter Umständen auch in das Wintergetreide üblich. 
Zum raschen Dörren des Klees möchte ich nachstehende 
Methode empfehlen, die z. B. in Mettendorf bei Greding und in Dietfurt 
bei Treuchtlingen geübt wird und den großen Vorteil besitzt, daß das 
Trocknen nicht bloß rascher, billiger und einfacher als auf Pyramiden und 
deinzen, sondern auch bei geringerer Schädigung des nachwachsenden Klees 
vorgenommen werden kann. Die Konstruktion und Aufstellung der betr. 
Trockengerüste, die man als Kleeleitern bezeichnen könnte, da sie senk— 
recht stehenden, sehr kurzen, dafür aber sehr breiten Leitern ähnlich sind, 
ist folgende: Man stößt auf dem Kleefelde in einer Entfernung von je 
2 m in gerader Linie mit dem Locheisen drei 45 em tiefe Löcher und 
schlägt in dieselben senkrecht 4 (42/3) m hohe, 8-9 em im Mittel starke, 
unten zugespitzte und oben mit je einem eisernen Ringe versehene Holz— 
tangen gegen 45 em tief in den Boden ein. Die fraglichen 3 Stangen 
sind in Abständen von je 50 em, vom eisernen Ring an abwärts gerechnet,
	        
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