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und selbe in Mischung mit Häckseln, Wiesengras, stellenweise etwas Klee,
Mengfutter und Grünmais, sowie Futtermehl, Kleie und den vielen, bei
dem umfangreichen Gemüse- und Rübenbau sich ergebenden Futterstoffen
den Tieren vorzulegen.
Für viele Fälle wäre es sicher rentabler, besonders da, wo das pro—
duzierte Stroh mehr als ausreichend für den eigenen Bedarf ist, dem
Rotklee- und Luzernebau eine größere Fläche als bisher einzuräumen.
Hiedurch könnte ein sehr eiweißreiches Futter erzeugt werden, das eine
Verminderung des Zukaufes von Kraftfuttermitteln gestatten und gewiß
eine befriedigendere Rente herbeiführen würde, als der mit hohen Auslagen
berbundené und zur Zeit sehr niedrige Körnerpreise eintragende Getreidebau.
Auch könnte dadurch das Füttern von Wiesengras nahezu ganz umgangen
ind selbes für die Winterfütterung dürr gemacht werden, woraus dann weiter—
zin ein geringerer Strohbedarf zur Ernährung der Tiere resultieren würde.
Der Rotklee wird gerne auf breite Beete (sogen. Striche) nach
Winterroggen gesät und zwar bereits zwischen 15. und 20. Juli, damit
bis zum Spätherbst die Kleepflänzchen sich so kräftig entwickeln, daß ein
zutes Überwintern gesichert ist, vornehmlich dann, wenn vor Frosteintritt
noch etwas strohiger Mist, an dem es bekanntlich hier nicht mangelt, zum
Schutze aufgestreut wird.
Hie und da kann man auch die Beobachtung machen, daß Rotklee
ev. Kleegras) und Luzerne im Frühling ganz rein und nur mit Ein—
prengung von sehr wenig Schutzfrucht, z. B. Wicken, oder Hafer, gesüt
vird, um unter allen Umständen eine möglichst dichte und schöne Saat
zum Auflaufen zu bringen. In dem Saatjahre kann man sicher auf
2 schöne Futterschnitte, nämlich anfangs Juli und Ende August rechnen.
Selbstredend ist auch die Einsaat des Rotkleesamens in den Sommer—
hau, z. B. Gerste, sowie unter Umständen auch in das Wintergetreide üblich.
Zum raschen Dörren des Klees möchte ich nachstehende
Methode empfehlen, die z. B. in Mettendorf bei Greding und in Dietfurt
bei Treuchtlingen geübt wird und den großen Vorteil besitzt, daß das
Trocknen nicht bloß rascher, billiger und einfacher als auf Pyramiden und
deinzen, sondern auch bei geringerer Schädigung des nachwachsenden Klees
vorgenommen werden kann. Die Konstruktion und Aufstellung der betr.
Trockengerüste, die man als Kleeleitern bezeichnen könnte, da sie senk—
recht stehenden, sehr kurzen, dafür aber sehr breiten Leitern ähnlich sind,
ist folgende: Man stößt auf dem Kleefelde in einer Entfernung von je
2 m in gerader Linie mit dem Locheisen drei 45 em tiefe Löcher und
schlägt in dieselben senkrecht 4 (42/3) m hohe, 8-9 em im Mittel starke,
unten zugespitzte und oben mit je einem eisernen Ringe versehene Holz—
tangen gegen 45 em tief in den Boden ein. Die fraglichen 3 Stangen
sind in Abständen von je 50 em, vom eisernen Ring an abwärts gerechnet,