Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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die in der Regel am 12. Juli beginnt und am 12. August beendet ist, 
oder es kommen solche erst mit Beginn des Winter-Roggenschnittes. 
Die Saat- und Erntezeiten, wie sie im Miltel gewöhnlich in 
hiesiger Gegend notiert werden, sind folgende: 
Saat: Ernte: 
Wintergerste Ende August Ende Juni — anfangs Juli 
Winterroggen 10. - 15. September 10.- 15. Juli 
Winterweizen 20. September — anfangs 25. —30. Juli 
Oktober 
Sommergerste Ende März — Mitte April 20.—380. Juli 
Hafer Anfang bis Mitte April Ende Juli- anfangs August. 
Schädlinge aus dem Pflanzen- und Tierreich trifft man bei dem 
Getreidebau verhältnismäßig selten. Der so gefürchtete Stein- oder 
Stinkbrand des Weizens (Tilletia Caries Tul. und Lilletia laevis 
Cühn) kommt nur vereinzelt iu solchen Wirtschaften vor, wo es versäumt 
wurde, das Beizen des Saatgutes in einer prozentigen Kupfervitriol— 
lösung 1216 Stunden lang vorzunehmen. Der Getreiderost, welcher 
in nassen Jahrgängen in erster Linie in feuchten Lagen bei sehr kräftiger 
Stallmist- oder Latrinendüngung vorkommt, kann durch eine richtigere 
Ernährung der Pflanzen, nämlich durch teilweisen Ersatz des Stall- und 
Latrinendüngers durch phosphorsäure- und kalihaltige Beidünger einiger— 
maßen eingeschränkt werden. Das Vorkommen des Mutterkorns 
(Claviceps purpurea Tul.) bei Roggen ist selten und deshalb nicht von 
Belang; ebenso zeigt sich der Mehltau (Erysiphe) sehr selten, nur vor 
ca. 5 Jahr befiel er den W.-Roggen in einigen Lagen so heftig, daß der 
Körner-Erdrusch sehr mangelhaft ausfiel. Die Erdraupe der Winter— 
saateule (Agrotis segetum), die bekanntlich im Jahre 1894 in Nordbayern 
vielen Ortes massenhaft auftrat, war zum Glück in der Nürnberger 
Umgebung meistens nicht in beachtenswerter Menge zu finden. Die Heu— 
schrecken (Oedipa migratoria“) verheerten seit 1811, bezw. 1849 nicht 
mehr unsere Fluren. Die Engerlinge, d. h. die Larven des Maikäfers 
Melolontha vulgaris Fabr.) vermögen in hiesiger Gegend nicht gut Platz 
zu greifen, da den Maikäfern die zu ihrer Existenz notwendigen Laubholz— 
gewächse abgehen. Auch die Feldmäuse (Arvicola arvalis L.) können 
sich nicht gut wie anderwärts auf bündigerem Boden, ausbreiten, weil die 
Gänge im lockeren Sand sehr leicht wieder zufallen. 
Der Schnitt des gesamten Getreides erfolgt meistens noch mit der 
Sichel. Per ha zahlt man bei W.- und S.Getreide ohne Unterschied 
12 A in Bargeld, reicht hiezu noch für genannte Fläche 8 Laibe Brot, 
sowie Kost und Unterkunft. Schlägt man all diese Ausgaben in Geld an, 
*) Nicht zu verwechseln mit der Wanderheuschrecke: Aerydium migratorium.
	        
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