wurde, „die besonders den Verkehr mit Wolle, Tuch,
Leinwand, Pelz, Metall und sogenaunten wendischen
Waren vermitteln.“ Einen Hinweis auf die Gegenden,
aus denen Nürnberg das für seine Industrie notwen-
dige Rohmaterial importierte, bietet der Name „Kutte-
nisch Kupfer“ als Bezeichnung für importierte silber-
haltige Kupfererze. Sie stammen aus Kuttenberg in
Böhmen (sö. von Kolin). Regelmässig finden sich in
den Rechnungen Posten für „Geleit zur Frankfurter
und Nördlinger Messe“, Sander berechnet, dass
1430 im Frühjahr 4464, im Herbst 4452 Zentner KEisen-,
Kürschner- und andere geringere Waren nach Frank-
{urt transportiert wurden (S. 270, 518, 519).
Einen Begriff von der Ausdehnung des nürn-
bergischen Handels mit Italien gibt die Aufzählung
der Städte, in welchen angesehene Nürnberger Kauf-
leute starben, die sich in Ulman Stromers Chronik
findet. (Chroniken der deutschen Städte 63, 27). Ich
zitiere nach Schulte „Geschichte des mittelalterlichen
Handels und Verkehrs I. S. 571: „Hans Sturner wurde
1346 „uf dem Malvon“. (wohl schwerlich in Mailand
sondern auf dem Maloja_ Pass)...ermordet und wurde
zu Como bei den Predigern begraben. Auch ein
jüngerer Bruder Ulmans hiess Konrad und wurde zu
Mailand bei den Barfüssern (oder den Predigern, hier
widerspricht sich Ulman) zuvorderst im Chor begraben;
er war von einem „Sterben“ 1357 dahingerafft. Peter
Falzner starb, wie Ulman erwähnt, zu Pawe, also Pavia.
September 1398, von Pignot Pfinczing sagt Stromer,
er sei viel in Lemparten gewesen.“ Zu Stromers Zeiten
dehnte der Nürnberger Handel sich aus bis nach
Krakau, dem Schwarzen Meer, Genua, Catalonien und
Brügge. „Regiomontan, der Begründer der Erdkunde
suchte Nürnberg nicht wegen seiner Gelehrten auf,