Volltext: Das Hans Sachsfest in Nürnberg am 4. und 5. November 1894

Festversammlungen 3 
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Und wieder war von Zephirkosen umflort und gold'ner Sternenpracht 
Himmelsgruß herabgezogen auf Nürnberg die Johannisnacht, 
Da saß ein silberhaar'ger Alter vorm Häustein auf der schlichten Bank 
Die Hände in den Schooß gefaltet, Thränen im Aug', im Herzen Dank 
Er dachte der entschwund'nen Jugend, die ihm so reiche Früchte bot, 
Des rüstig frohen Landdurchwanderns vom Morgen- bis zum Abendrot 
Des Mannes ernstlichen Bemühens, des regen Lebens spät und früh, 
Des Handwerts Segens und der Wonnen, die ihm verliehen Poesie: 
Um das Wahrhaftige sein Ringen, ums Gute sein so heißes Mühn 
Ach! beim Gedenken jener Tage fühlt seine Schläfen er erglühn. 
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Da prüft im Geist er seiner Lieder und Meistersänge Wiederhall, 
Das bestgelungenste von allen, die Wittenbergsche Nachtigall. 
Wie er mit wack'rem Fleiß gerungen, sein Bestes hat zum Dienst gestellt, 
Der Vaterstadt, dem Vaterlande erstritten eine neue Welt, 
Wie er auf goldnem Schild erhoben gewissenhaft sein Leben lang 
Den heißerrungnen, hochgeliebten, den altehrwürd'gen Meistersang. 
Wie unerschrocken, schlachtenfreudig und wacker Nürnbergs treuer Sohn, 
Ju Wort und Schrift das Wert gefördert der lauteren Reformation. 
Sein Leben, ja! ein volles Leben, ein reiches, war es noch so schlicht, 
Rechtschaffen, ehrlich, unermüdlich und heilig war ihm seine Pflicht, 
Zur rechten Zeit, am rechten Orte der rechte Mann, wenn man's erwägt, 
Da über dem ehrwürd'gen Scheitel Unsterblichkeit die Schwingen schlägt! 
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Die Kapelle des 19. Infanterieregiments in Erlangen 
hatte mit ihrem ausgezeichneten Spiel einen nicht geringen 
Anteil an der fröhlichen Gestaltung des Abends, besonders 
aber waren es die Gesangvereine „Singverein“ und „Sänger— 
kranz“, welche sich durch ihre meisterhaften Gesangvorträge 
verdient machten. 
In den Centralsälen des ehemaligen sogenannten 
Beckengartens begrüßte der Festleiter Kaufmann und Gemeinde— 
bevollmächtigter Joh. David Käser die Versammlung mit 
warmen Worten. Er wies darauf hin, daß Hans Sachs, dem 
Volksdichter und Mann aus dem Volke, der als Dichter seiner 
Art unerreicht dastehe und in seiner kernigen und urdeutschen 
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