190. Festversammlungen 6— 18
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„wohl kein Handwerker seiner Zeit, ja, wie nicht viele Gelehrte
eine besaßen.
Hans Sachs war außerordentlich thätig, sowohl in
seinem Handwerk wie als Dichter. Durch Fleiß, Sparsamkeit
und Ordnungsliebe brachte er es zu Vermögen und Ansehen.
Er vermehrte das Seine beträchtlich, so daß er zu seinem
väterlichen Haus ein anderes am weißen Turm, dann cines
in der jetzigen Kaiserstraße erwarb und später noch ein Haus
in der heutigen Cappadocia kaufen und bar bezahlen konnte.
In letzterem lebte er bis zu seinem Tode.
Hans Sachs war ein Charakter. Niemals verließ er
den Boden, dem er entsprossen, nämlich die Anschauungen und
Denkart des freien dentschen Bürgertums; mit Manneskraft
und Mannesmut trat der freie Bürger einer freien Stadt für
das ein, das er als richtig erkannt. Wir sehen das deutlich
in seinem Verhalten der Reformation gegenüber, der er durch
seine Schriften mit zum Siege verhalf.
Seiner Vaterstadt war er ein getreuer Bürger. In
seinem „Lobspruch der Stadt Nürnberg“ rühmt er ihre Ordnung
und ihr Wesen; er preist ihre Schönheit, so daß er sie mit
einem blühenden Rosengarten vergleicht, er lobt ihre trefflichen
Einrichtungen, die Gemeinde und das Stadtregiment. — Seine
echt männliche Art zeigte er auch den Feinden der Stadt
gegenüber, insbesondere gegen den Markgrafen Albrecht
Alcibiades, der Nürnberg so großen Schaden zufügte. Haus
Sachs schleuderte eine Anzahl scharfer Gesänge wider diesen,
als er das Gebiet der freien Reichsstadt in barbarischer Weise
verwüstete. In gleicher Weise dichtete er gegen die Gewalt—
thaten der Fürsten; er wünschte sehnlichst, ein „Hauptmann“
käme über diese, der Deutschland von den bösen Herrn befreite,
die sich gegen Recht, Ehre und Gebote Gottes vergehen. Hans
Sachs fühlte sich aber nicht nur als Bürger Nürnbergs, sondern
auch als Deutscher. Seine vaterländische Gesinnung offenbart“
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