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II. Die Festtage 8—
gestanden, durch seine Echtheit in der Ausführung, durch die
Schönheit und Pracht seiner Gruppen, und Wagen. So lautete
das allgemeine Urteil.
Langsam und gemessen bewegte er sich durch die alter—
fümlichen und festlich geschmückten Straßen. Man konnte sich
um mehr als 300 Jahre zurückträumen, so vollständig war die
Harmonie des Bildes, das Straßen und Festzug darboten.
Ein glücklicher Gedanke war es, daß der Zug nicht eng geschlossen,
sondern die einzelnen Gruppen locker und wohl auseinander
gehalten waren, so daß das zahllose Publikum, das nicht
müde ward, seine Freude und seinen Jubel kundzugeben, die
Idee und ihre Durchführung im ganzen wie im einzelnen wohl
erkennen und betrachten konnte. Es möge gestattet sein, hier
noch das Urteil einer hiesigen Zeitung*) wiederzugeben, die sich
in folgender Weise ausspricht:
„Der Festzug zur Feier des Hans Sachsjubiläums ist unter
einem Menschenzudrang verlaufen, wie er in Nürnberg nicht oft erlebt
sein wird. Es ist kein Zweifel daran, daß jeder vollständig befriedigt
war von dem zauberhaften Reiz, den dieses manchfaltige, harmonische
und farbenfrohe Bisd bot. Manche Partien aus dem Zuge muteten
wie aus einem Wouvermannschen oder Diezschen Bilde an. Der Prunk
der Wagen, die kaum schöner gedacht werden konnten, der lebendige
Ton der prächtigen, bis auf die letzte Naht echten Kostüme, die geschickte
Gliederung des Zuges in einzelne überraschend schöne Gruppen — das
alles weckte das laute Ergötzen des Publikums, das auf dem ganzen
Wege in dichtgedrängten Mauern Stunden lang stand. üÜber den Zug
war nur eine Stimme des Lobes. Nürnberg hat gezeigt, daß es auch
auf künstlerischem Gebiete an den alten Traditionen festhalten will und
mehr noch — auch festzuhalten versteht. Der Zug war ein Kabinets—
stück, welches hinter keinem der Festzüge zurücksteht, wie sie eine so festes⸗
frohe Stadt wie München z. B., wo man mit ganz andern Mitteln zu
arbeiten weiß, geschaffen hat. Den Schöpfern und Veitern des Zuges
gebührt neben lebhafter Anerkennung der beste Dank der Stadt Nürnbera.“
Und an anderer Stelle:
„Die ungemeine Liebe und Sorgfalt, welche auf alle Teile des
prächtigen, unvergeßlichen Zuges verwendet worden war, leuchtete überall
ky Fränkischer Kurier Nr. 567 und 568.