— 4
daß Ihnen jemand sein Herz genommen oder ... oder
daß Sie es niemals ganz besessen haben?
Kaspar (in aussteigender Angst): Alles, freilich alles ist
möglich! Und immer ist das Schreckliche, was ich am
wenigsten begreifen konnte, dicht neben mir gewesen. Aber
warum erinnern Sie mich daran, gerade jetzt! Vielleicht
haben Sie recht, daß Sie so zweifeln. Aber vielleicht
auch der Lord, wenn er mir tausendmal versprach, daß er
mich nie verlassen wolle. So stehe ich nun immer zwischen
den Menschen! Jeder redet anders auf mich ein. An wen
foll ich mich halten?
Vollmer: Hören Sie einen Jeden mit Gelassenheit
und prüfen Sie dann! Sie werden nachher den Lord
sprechen, werden vernehmen, was er mit Ihnen vorhat
und sich somit leicht ein Urteil über ihre Stellung zu ihm
bilden. Heute abend aber werden Sie von uns, Ihren
hiesigen Freunden erwartet, werden bei uns sich aussprechen,
sich Rats erholen können und darnach, wie ich zuversichtlich
hoffe, geklärt und gefestigt, allen weiteren Ereignissen ent—
gegensehen.
Lehrer: Darf ich fragen, ob Sie auch Seine Lordschaft
zu dieser Zusammenkunft bitten werden?
Vollmer: Allerdings! Geheimnisse haben wir nicht
vor ihm.
Frau von Albersdorf (aufbrechend): So rechnen wir auf
Sie, auch wenn der Lord Sie nicht begleiten sollte. —
Haben Sie zu uns Vertrauen, Kaspar?
Kaspar (xwie erwachend aus angstvollen Zweiseln): Ja, zu
Ihnen sogar das ruhigste Vertrauen — ich danke Ihnen