Volltext: Kaspar Hauser

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daß Ihnen jemand sein Herz genommen oder ... oder 
daß Sie es niemals ganz besessen haben? 
Kaspar (in aussteigender Angst): Alles, freilich alles ist 
möglich! Und immer ist das Schreckliche, was ich am 
wenigsten begreifen konnte, dicht neben mir gewesen. Aber 
warum erinnern Sie mich daran, gerade jetzt! Vielleicht 
haben Sie recht, daß Sie so zweifeln. Aber vielleicht 
auch der Lord, wenn er mir tausendmal versprach, daß er 
mich nie verlassen wolle. So stehe ich nun immer zwischen 
den Menschen! Jeder redet anders auf mich ein. An wen 
foll ich mich halten? 
Vollmer: Hören Sie einen Jeden mit Gelassenheit 
und prüfen Sie dann! Sie werden nachher den Lord 
sprechen, werden vernehmen, was er mit Ihnen vorhat 
und sich somit leicht ein Urteil über ihre Stellung zu ihm 
bilden. Heute abend aber werden Sie von uns, Ihren 
hiesigen Freunden erwartet, werden bei uns sich aussprechen, 
sich Rats erholen können und darnach, wie ich zuversichtlich 
hoffe, geklärt und gefestigt, allen weiteren Ereignissen ent— 
gegensehen. 
Lehrer: Darf ich fragen, ob Sie auch Seine Lordschaft 
zu dieser Zusammenkunft bitten werden? 
Vollmer: Allerdings! Geheimnisse haben wir nicht 
vor ihm. 
Frau von Albersdorf (aufbrechend): So rechnen wir auf 
Sie, auch wenn der Lord Sie nicht begleiten sollte. — 
Haben Sie zu uns Vertrauen, Kaspar? 
Kaspar (xwie erwachend aus angstvollen Zweiseln): Ja, zu 
Ihnen sogar das ruhigste Vertrauen — ich danke Ihnen
	        
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