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sein Sohn tod waͤre: Ich weiß wol / daß ich einen sterbli⸗
chen 5 Nenschen gezeuget haab.
Welches denn fuͤrs ander / die Warnung ist / so wir
bey diesem Text zu mercken haben. Und was hilfft das
uͤhrige Trauren / dieweil wir die Verstorbenen nimmer
koͤnnen lebendig machen / wie David allhie saget: Kan
ich ihn auch wider holen e Nit nichten· Was hin ist / das
ist hin: sie kommen nimmer zu uns in dies es Leben. Was
man aber nimmer bekommen kan / darumb bekuͤmmert
man sich vergeblich. Demonax, ein Heydnischer Philo-
sophus, gienge zu einem / der sich mer scines Sohnes
Tod nicht wolte troͤsten lassen / und sich / sur Traurigkeit /
in ein Gemach versperrete; und verhiessc ihm / er wolle
seinen Sohn wider zum Leben erwecken / wenn er ihme /
aus allen INenschen / nur drey wuͤrde nennen oder zeigen
koͤnnen / die uͤber keinem Toden getrauret haͤtten: er ver⸗
mochte aber solches nicht zu leissen. Darauf schlug der
weise NMann loß / und sprach: Was plagest und marterst
du dich denn / du elender Neensch / als widerfuͤhre dir et⸗
was neues: —3
Wolte jemand sagen: Ja / eben darumb bekuͤmmere ich
mich desto mehr / daß meiñ Kind nim̃er zu mir kom̃t / und
ich nicht so gluͤckselig soll seyn / wie die Wittid zu Zarpath /
1. Reg. 15. wie die reiche Frau zu Sunem / 2. Reg.ꝛ.
wie die Wittib zu Nain / Luc· *. wie Jairus / der Schul⸗
Oberste / Marc.5. welche alle / ihre verstorbene Kinder /
von der Aufferstehung wider genommen / Ebr.5.
Antwort · Das sind sonderbare Exempel / dadurch Chui⸗