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VII. Sanct Peter mit der Geiß.
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Ich wolt anderst schauen darzu,
Fürn vil ein beßer Regiment
Auf Erderich durch alle Stent.
Ich wolt steuern mit meiner Hant
Wucher, Betrug, Krieg, Raub und Brant.
Ich wolt anrichtn ein ruig Leben.
Der Herr sprach: Petre, sag mir eben:
Meinst, du woltst ie beßer regieren,
All Ding auf Ert baß ordinieren,
Die Frommen schützn, die Bösen plagen?
Sanct Peter tet hinwider sagen:
Ja, es müst in der Welt baß sten,
Nit also durch einander gen;
Ich wolt wol beßre Ordnung halten.
Der Herr sprach: nun so must verwalten,
Petre, die gottlich Herschaft mein,
Heut den Tag solt du Herrgot sein.
Schaff und gebeut als, was du wilt,
Sei hart, streng, gütig oder milt,
Gib auf Erd Fluch oder den Segen,
Gib schön Wetter, Wint oder Regen,
Du magst strafen oder belonen,
Plagen, schützen oder verschonen,
In Summa, mein ganz Regiment
Sei heut den Tag in deiner Hent.
Damit reichet der Herr sein Stab,
Petro den in die Hende gab.
Petrus war des gar wolgemut,
Daucht sich der Herlichkeit sehr gut.
In dem kam her ein armes Weib,
Bleich und gar dürr, mager von Leib,
Barfuß in eim zerrißen Kleit.
Die trib ir Geiß hin auf die Weit.
Da sie nun auf die Wegscheit kam,
Sprach sie: Ge hin in Gottes Nam
Got bhüt und bschütz dich immerdar,
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28 anderst, dies unorganische t liebt Sachs grade bei diesem Worte.
— 30 Erderich vgl. V798. — 33 ruig — ruhig. — 56 Er däuchte
sich für die Herrlichkeit ganz vassend.
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