Volltext: 1834-1884 (2. Band)

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päischen Verträge und den unbestrittenen Besitzstand stürmte König 
Ludwig vor. Nur die Verblendung konnte erwarten, daß die Groß— 
mächte ihre den Hochbergen feierlich gegebenen Zusagen ohne jeden 
zwingenden Anlaß zurücknehmen würden. 
Und wie plump wurden jene nichtigen Ansprüche verteidigt, wie 
knabenhaft stellte der König seine persönliche Würde bloß. Als er 
seinen Wrede nach Petersburg sendete, um den neuen Zaren (Niko— 
laus, Anfang 1826) zu beglückwünschen, bat er zugleich in einem 
eigenhändigen Briefe um Rußlands Hilfe. Dann schrieb Graf Bray 
eine große Denkschrift sur la réversibilité du Palatinat, die allen 
europäischen Höfen zuging. Eine Masse von Flugschriften, zum Teil 
ehr unsauberen Charakters, suchte vergeblich die öffentliche Meinung 
ür den rechtmäßigen Pfalzgrafen zu begeistern. In der bayrischen 
Armee war durch das böse Beispiel des eitlen Wrede ein prahlerisch 
lärmender Ton eingerissen; die Offiziere verlangten den Einmarsch 
in die Pfalz. Mehrmals, zumal im Herbst 1827, befürchtete die 
zute Stadt Heidelberg einen Handstreich der Bayern. Im August 
1826 reiste der König von Würzburg nach Aschaffenburg, verweilte 
eine Zeit lang dicht an der Grenze des badischen Mainlandes, das 
er sich ausersehen. Die Münchener politische Zeitung berichtet darüber: 
„Berge und Thäler wetteiferten, dem erhabenen Reisenden die 
unbegrenzte Freude ihrer Bewohner über eine so beglückende Er— 
cheinung auf das glänzendste an den Tag zu legen. Himmel und 
Erde jauchzten freudetrunken zusammen. Aus dem badischen Wertheim 
tamen die Mütter mit ihren Säuglingen auf den Armen, der Hand— 
verker schloß seine Werkstätte, sogar der Tagelöhner vergaß seine 
Arbeit und seinen Erwerb. Die Freude der benachbarten Landbe— 
wohner glich ganz jener der Eingeborenen und drückte so recht treulich 
ihren Wunsch aus, auch Angehörige eines Fürsten zu sein, dessen 
Stolz die Liebe seines Volkes ist.“ 
Jahrelang wiederholten sich diese kindischen Demonstrationen. 
Im Frühjahr 1829 bereiste der König die bayrische Pfalz, bog 
plötzlich von der graden Straße ab und erschien an einem Feiertage, 
7. Juni, auf der Rheinschanze Mannheim gegenüber. Auf dieser 
Stelle, wo heute das gewerbfleißige Ludwigshafen liegt, standen da—
	        
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