338 Chronologische Übersicht und Kaspar-Hauser-Litteratur (bis Nr. 5).
38. 221 Anm. 41. 177. — 3. Vernehmung Hiltels 3, 62. — 4.
Zweite Vernehmung Weichmanns 3, 27. — 3. Aufnahme des Hauses
8. Nr. 1693 durch eine Kommission und Baurat Wolf in Beisein
Daumers 3, 211 (vgl. dort 186 Anmerkung). — 6. Feuerbachs Be—
kanntmachung 3, 174 -—176. — Erste Vernehmung K. Hs. über seine
Herkunft 3, 9774114. — 7. Zweite Vernehmung K. Hs. über seine
Herkunft 3, 1144124. — 8. Man zeigt ihm das Königl. Reskript
sam a. O. S. 174). — 9. Kaspar ist dadurch sehr beruhigt. Dritte
Vernehmung über seine Herkunft. — 11. Preus Gutachten 3, 134. —
12. Vernehmung des Dr. Osterhausen 3, 209. „Die Wunde — war
mit ganz scharfen Rändern versehen, ist eine reine Schnitts oder (2) Hieb⸗
Wunde, die jedenfalls mit einem sehr scharfen Instrumente herbeigeführt
worden ist.“ Die Kommission sagt: „Es läuft das Gerücht, daß die
Beschädigung, welche dem C. H. am 17. Okt. zugegangen, von einem
Falle herrühre, indem er betrunken gewesen sei.“ O. erklärt das für
boshafte Verleumdung“.
Man sieht deutlich, daß das „Attentat“ vom 17. Oktober die
Achse ist, um welche sich der Hausermythus dreht. Bis dahin wurde
mit der Selbstbiographie von Monat zu Monat weitergezögert, gab
es keine Kriminaluntersuchung wegen der Einkerkerung, und die Neu—
gierde war eingeschlummert. Von da an aber rückte man mit der
Selbstbiographie heraus, begann eine Kriminaluntersuchung, traten
Feuerbach und König Ludwig öffentlich für Kaspar auf. Dieser
aber „besuchte nach dem geheimnißvollen Mordversuch nie den anderen
Abtritt, welchen man ihm zur Vermeidung schauerlicher Rückerinne—
rungen angewiesen hatte, vielmehr ging er fortwährend auf denselben,
wo ihm nach seiner Aussage das Attentat begegnet war“ 3, 465/66.
15. Vorhandene Krankheitsbeschwerden bei K.: Mundschleim, Mund—
geruch, Augenschwäche, Schwäche des Kopfes, dunkelroter Urin. Der Ge—
schlechtstrieb schlummerte bis zu dieser Zeit gänzlich. „Ich bewahrte“,
schreibt Daumer, „in einem Gläschen ein Präparat des Lycopodium in
Pulverform, bis zum vorletzten Verdünnungsgrade gebracht, welches man,
uum die gewöhnliche höchste Verdünnung zu erhalten, in gewässertem Wein—
geist aufzulösen und durch zwei folgende Verdünnungsgläser bis zur Decillion
zu steigern hatte. Ich ließ aber in jenes Gläschen, welches das arzenei⸗
träftige Milchzuckerpulver enthielt, nur ein (größeres) Streukügelchen fallen,