Schulwesen, Kunst und Wissenschaft
demnach betrug die durchschnittliche Besuchssziffer für einen Lehrgang 32. Außerdem wurden 985
Abend-(inzel-)Karten abgegeben.
Im Sommer 1926 waren von der Studienreisevereinigung an der Städtischen Volkshochschule
Nürnberg, e. V., 5 Auslandsreisen und eine Inlandsreise in Aussicht genommen. Der Wirtschafts—
krise zufolge kam nur eine 15-tägige Studienreise, wie folgt, zustande: Nürnberg, Lindau, Bodensee,
Zürich, Gotthardtgebiet, Locarno am Lago Maggiore, Luganer See, Comersee, Mailand, Gardasee,
Bozen, Autofahrt durch die Dolomiten, Brennerpaß, Innsbruck, München, Nürnberg. An dieser
Vierländerreise, welche vom 18. Juli bis 1. August 1926 durchgeführt wurde, beteiligten sich
49 Personen.
Im J. Trimester des 6. Lehrjahres — Oktober bis Dezember 1926 — fanden 30 Vortrags—
reihen und 54 Arbeitsgemeinschaften statt, die von 55 Dozenten gehalten wurden. An diesen Lehr⸗
gängen nahmen 3699 mit Trimesterkarten ausgestattete Hörer teil: außerdem wurden 4749 Abend⸗
Einzel-) Karten verkauft.
Im II. Trimester des 6. Lehrjahres — Januar bis März 1927 — fanden 270 Vortragsreihen
und 60 Arbeitsgemeinschaften statt, die von 53 Dozenten gehalten wurden. Die Lehrgänge wurden
von 3613 Hörern mit Trimesterkarten besucht; ferner wurden 3500 Abend⸗ (Einzel⸗) Karten ausge—
geben. Die durchschnittliche Besuchsziffer betrug im J. Trimester etwa 44, im II. Trimester etwa 40.
Der der Volkshochschule angegliederte Verein der „Freunde der Volkshochschule Nürnberg e. V.“
veranstaltete während des Winter 1926/27: 5 wissenschaftliche Vorträge und 2 Konzerte.
Das Pädagogisch-psychologische Institut veranstaltete im Geschäftsjahr 1926/27: 64 Vorlesun—
gen und Übungen über pädagogische Anthropologie, 156 über Psychologie, 76 über Tagesfragen,
insbesondere über die neue Landeslehrordnung und 131 für die besonderen Bedürfnisse des Berufs⸗
amtes. An psychologischen Prüfungen wurden abgehalten: für das Berufsamt 5734 (darunter 1223
Einzelprüfungen), für die Stadtschulbehörde 50, für einzelne Antragsteller und zu Eignungszwecken
307, zusammen also 6571 Prüfungen.
) Planetarium.
Uber den Bau siehe Abschnitt V, 1 unter „Hochbauten“. Die feierliche Eröffnung des Plane—⸗
tariums — am 10. April 1927 — fiel nicht mehr ins Berichtsjahr.
8) Städtische Erziehungsberatungsstellen.
Tätigkeit. Am 15. November 1926 wurden auf Anregung des Internationalen Vereins
für Individualpsychologie, im Einvernehmen mit der Stadtschulbehörde, den Lehrerorganisationen
und dem Gesamtverband der simultanen Elternvereinigungen, in Nürnberg 2 Erziehungsberatungs⸗
stellen eröffnet. Sie haben den Zweck, Eltern oder sonstigen Erziehungsberechtigten aus allen Be—⸗
völkerungskreisen Rat und Hilfe für die Behandlung schwer erziehbarer, nervöser oder verwahrloster
Kinder zu erteilen und die Kinder selbst auf die richtige Lebensbahn zu bringen.
Die Erziehungsberatung wird durch speziell geschulte Pädagogen unter Mitarbeit eines Arztes
vorgenommen und ist unentgeltlich.
Erziehungsberatungsstellen befinden sich im Schulhaus Landgrabenstraße 54 und im Schul⸗
haus Paniersplatz 37. Ein beratender Arzt steht den Leitern zur Seite.
Beraten wurden Vorschulpflichtige, Schulpflichtige, Berufsschüler, Erwachsene und Eltern.
Allgemeine Erziehungsschwierigkeiten, Versagen in der Schule, körperlich-nervöse Störungen waren
die Ursachen für den Besuch der Beratungsstellen. Die meisten der Ratsuchenden erschienen wiederbolt
zur Beratunag in regelmäßigen Zwischenräumen.
h) Sonstige Fortbildungsbestrebungen.
Jugendschriften⸗Ausschuß. In 14 Vollsitzungen wurden von den 24 Mitgliedern, die der
Jugendschriften-Ausschuß im Berichtsjahre zählte, 487 Bücher, die von den Verlagen und von der
Schulbehörde eingelaufen waren, eingehend besprochen. Über jedes Buch wurde auch ein druckreifes
schriftliches Urteil in zweifacher Ausfertigung abgegeben, wovon das eine an die Jugendschriften—
hauptstelle in Hamburg ging, das andere beim Jugendschriften-Ausschuß Nürnberg verblieb. 183
Bücher mußten wegen Minderwertigkeit oder Schwierigkeit abgelehnt werden. Außerdem wurden
literarische Tagesfragen besprochen, soweit sie sich auf das Jugendbuch beziehen und auf der Haupt—
versammlung der Deutschen Prüfungsausschüsse an Pfingsten in Danzig zur Verhandlung standen.
Hauptlehrer O. Hopf nahm daran als Beauftragter des Baverischen Lehrervereins teil.
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