Volltext: 1834-1884 (2. Band)

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Reptile und Sensationsfskribenten. 
Beweis für Kaspars Abstammung von einer Mutter Stephanie? 
Da stehe ich, wie Faust, zwischen den Offenbarungen der heiligen 
Elisabeth von Schönau und den Offenbarungen der Brigitta von 
Schweden und bescheide mich, von der Fülle des Guten betäubt, das 
Datum der Himmelfahrt Mariä nicht zu wissen. 
Mit einer Probe aus dem schwungvollen lyrischen Gedichte 
Welckers verlassen wir das Gebiet der reinen Romantik. 
„Irgendwo, doch ach! auf deutschen Auen, 
Liegt ein Kerker, tief versteckt, 
Ist ein Kerker noch bedeckt 
Von geheimnißvollem Grauen. 
In dem Käfig, stillbewacht, 
Wird in jeder Mitternacht 
Brod und Wasser dargebracht: 
DToch kein Quäler ist zu schauen. 
Und wer ist zu Nürnberg dort der Knabe, 
Plötzlich an das Licht der Welt 
Als ein Räthsel hingestellt? 
Ach, ein Brief ist seine Habe. 
Armuth, unerhörtes Leid 
Oede Geistesdunkelheit! 
Ohne Sprache, Gang und Zeit 
Stiegst du zitternd aus dem Grabe 
Den nach langer Todesruh 
Schmerzlich nun der Tag berührte 
Den die müde Bosheit führte 
Endlich noch dem Leben zu, 
Angestaunter, vielbefragter 
Junger Dulder! Du verzagter. 
Von Eunropa lautbeklagter, 
Unglücksel'ger Hauser Tu! 
Hülle dich in tiefe Trauer, 
Erde, frisch vom Blut geröthet! 
Tort in Ansbach's Kirchhofsmauer 
Liegt Europa's Kind getödtet! 
Sonne, flieh zur tiefsten Wolke! — 
Von dem Müörderdolch durchstochen. 
Heißbeweint von allem Volke, 
Ist das ärmste Herz gebrochen!
	        
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