Volltext: 1828-1833 (1. Band)

232 Kaspar, ungarischer Magnat. 
widerrechtlichen Gefangenhaltung, der Aussetzung und des Mordver— 
suches entdeckt und bestraft werden können, so sollen demselben, welcher 
auf solche Weise sich um K. H. verdient machen wird, gedachte 500 fl. 
als Prämie bezahlt werden. (Wurde den 20. Juni öffentlich bekannt 
gemacht.) 
2) Wenn die Entdeckung und Bestrafung auf solche Art nicht 
längstens innerhalb drei Jahren a dato erfolgt sein wird, so sollen 
diese 500 fl. als Stammvermögen dem K. H. gehören. 
3) Einstweilen sollen daher diese 500 fl. für ihn sicher angelegt, 
und die Zinsen hiervon nur für ihn verwendet werden. 
4) Zum Vollzieher dieser meiner Schenkung ernenne ich hiermit 
Herrn Bürgermeister Binder, welcher die vormundschaftliche Behörde 
Hausers jederzeit zu hören hat, wenn eine Disposition über dieses 
Stammvermögen Hausers und die Verwendung der Zinsen ge— 
schehen foll./ 
Den 16. Juni schrieb Stanhope von München aus an Kaspar: 
Mein lieber Freund! 
Ich schicke Dir hiermit eine Sammlung von allen den Sorten Siegel— 
tack, die man hier verfertigt, und wovon einige wohlriechend sind, und 
andere nicht. Ich wünsche auch, ein Petschaft für Dich zu finden, mit 
einem Sinnbilde darauf, wie zum Beispiel das Bild der Hoffnung. 
Vertrauen auf Gott und Hoffnung, daß seine Güte Dich 
zur rechten Zeit zum Ziele führen wird, sollen immer in Deinem 
Herzen sein und werden Dich erfreuen, wenn Du sonst betrübt sein würdest. 
Seine Wege sind uns unbekannt, und wir begreifen nicht, warum Du in 
früheren Zeiten ein so hartes Schicksal hattest, ob Du wohl gut und un— 
schuldig bist, wir wissen aber, daß seine Güte und seine Macht unendlich 
sind, und daher können wir mit Zupersicht erwarten, daß er Alles, wie es 
sein sollte, leiten wird. 
Du wirst bald eine Reise machen, die Du sehnlich gewünscht hast, und 
die, wie ich hoffe und glaube, von sehr großer Wichtigkeit sein wird, und 
ich flehe unseren himmlischen Vater an, daß Du dadurch Deinen Zweck er— 
reichen magst, welches für mich ein unendliches Glück wäre. Bleibe dabei 
immer ruhig und gelassen und lass (laß) weder Freude, noch Angst, noch Hoff- 
naung Dich aus Deiner gewöhnlichen Fassung bringen; denn sonst wäre es
	        
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