Volltext: 1828-1833 (1. Band)

Gott verläßt die Seinen nicht! 205 
von Leuten die Rede ist, die zu hoch wohnen, als daß man ihnen bequem 
beikommen könne, oder wenn Herr Öttinger sagt, daß er weiter nichts als 
Herr seiner fünf Sinne und seines Gänsekiels sei u. s. f. — Die heutigen 
Naturalisten würden auch Christus und seine Apostel, wenn sie jetzt lebten 
und lehrten, für weiter nichts als für Mystiker, Obskuranten und Pietisten 
erklären und wider sie mit ihrem unüberlegten, unzeitigen und boshaften 
Witze zu Felde ziehen. Wir nähern uns eben dem antichristlichen Zeit— 
alter mit starken Schritten, wenn wir nicht schon in demselben leben. Um 
so mehr haben die Regierungen Ursache, auf das Thun und Treiben der 
Naturalisten und Freimaurer, die, wie dies die an Hanser verübte Bar— 
barei beweist, sich die frevelvollsten Dinge erlauben, ein aufmerksames Auge 
zu haben. — Doch der Herr wird seine Kirche und die Seinen zu schützen 
und zu erhalten wissen. Im Vertrauen auf ihn unterzeichne ich mich mit 
aller Hochachtung 
eines wohllöbl. Präsidii 
gehorsamster Diener 
Johann Samuel Müller, 
Domprediger. 
Preßburg, den 12. Jänner 1830. 
Das Appellations-Gerichts-Präsidium (Feuerbach) übergab die 
drei Schreiben dem Kriminalgericht zu Ansbach, das den 19. Januar 
1830 dem Kreis- und Stadtgericht Nürnberg die Weisung erteilte, 
mit der darin enthaltenen Denunziation nach Vorschrift der Art. 61 
bis 64 T. II des S.«G.«B. zu verfahren. Nürnberg verfügte den 
22. Januar eine Requisition an den Stadtrat in Preßburg um Ver— 
nehmung des Dompredigers Müller, an den Stadtrat in Ofen zur 
Vernehmung der Frau von Majthényi und von Dalbonne, an den 
Inquirenten „unter der Hand mit größter Vorsicht über den 
Aktuar Maier (Mayer), Pfarrer Würth (Wirth) und Advokat Lam— 
bert Notizen zu sammeln.“ 
Da indessen Frau Marianne Majtheényi brieflich die erdichtete 
„Szene“ zurückgewiesen hatte, wollte Müller den 30. Januar 1830 
ihrer „Erinnerungskraft zu Hülfe kommen.“ Jetzt erfrechte er sich 
sogar u. a. hinzuzulügen: „Da sich mir der Pfarrer Würth selbst 
wider meinen Willen aufdringen und in das Sitzzimmer kommen 
wollte, Euer Gnaden aber bei Ihrer Damen Ehre sich dieses verbaten,
	        
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