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Geleitet von der Schwedenschaar und unbesorgt
nun um die Sicherheit seines treuen Weibes zog
nach wenig Tagen, der Mittheilung und der Er—
holung von den überstandenen Plagen gewidmet,
Herr Olaf hinaus aus dem schönen Nürnberg, be—
gleitet von den Segenswünschen der Verwandten
Margarethens und des würdigen Seelsorgers, der
ein schützendes Asyl gefunden bei einem befreundeten
Amtsbruder zu St. Sebaldus. Nach einer müh—
samen, aber glücklich vollbrachten Reise, bestieg er
mit seiner jungen Gattin, wohlbehalten den Bord des
Schiffes, das ihn mit ihr und den Ueberresten seines
Waffenbruders nach der geliebten Heimath trug. Reich
beschenkt zog der alte Rasmus mit seinen Reitern
wieder dem ehernen Würfelspiel des Krieges zu.
Der Pfarrherr weilte noch in Nürnberg's schützen—
den Mauern, als ihm einst vom fernen Schwedenlande
ein Andenken seines Freundes, ein herrlicher Silber—
pokal übersandt wurde. Der Pokal trug das Datum
des Schreckenstages und den Vers:
„Mit unserer Macht ist nichts gethan,
Wir sind gar bald verloren;
Es streit't für uns der rechte Mann,
Den Gott hat selbst erkoren.“
Als nun nach Jahr und Tag die Friedenssonne
wieder schien über die neu erblühenden Fluren, als
die Bewohner des Dörfleins sich allmählich wieder
sammelten in der trauten Heimath und Ordnung,
Recht und Sicherheit wieder hergestellt war im Lande,
da zog auch Herr Samuel wieder hinaus, zum
freundlichen Ziel seines segensreichen Wirkens, beim