Volltext: 1828-1833 (1. Band)

—118 Kaspar Hausers Verstellung und Verlogenheit. 
sei etwas Ungehöriges, welches von seinem Körper wegge— 
schafft werden müsse. Erst da der Gefängniswärter (vgl. dessen 
Kunststück mit der Haut, S. 29) ihn ein wenig an den Ohren gezogen, 
habe er sich überzeugt, daß es ein Teil seines Leibes sei.“ 
5) „Als ein Arzt seinen Kopf untersuchen wollte und mit beiden 
Händen daran griff, hörte ich ihn bitten, man möge ihm den Kopf 
nicht herunternehmen.“ 
6) „Einen Ring, den man ihm an den Finger gesteckt hatte, 
und den er ablegen wollte, bemühte er sich durch den Finger 
hindurch wegzuziehen.“ 
7) „Als ihm einmal die Röte seiner Wangen auffiel, fragte er, 
wer ihm das Rot hingemacht habe.“ 
8) „Einmal äußerte er, sein Gesicht müßte recht schön aussehen, 
wenn es vergoldet wäre, ging auch einmal alles Ernstes Herrn 
Bürgermeister Binder an, ihm das Gesicht vergolden zu 
lassen.“ 
9) „Wenn man ihn fragte, ob ihm nicht der eine Mensch schöner 
als der andere scheine, so sagte er, sie wären alle gleich schön, denn 
die wären ja nicht schwarz im Gesichte.“ 
10) „Eine ganz weiße Katze, einen ganz weißen Hund fand er 
schon, schöner aber, meinte er, wäre es, wenn diese Tiere rot oder 
blau wären. Das Grün des Laubes, Grases u. s. f. fand er 
nicht schön. Es sollte, sagte er, rot oder blau sein. Als man 
ihn auf einer Anhöhe auf eine schöne Aussicht aufmerksam machte, 
sagte er, da sehe er nichts Schönes, es sei ja alles grün.“ 
11) „Als er eine graue Katze erblickte, fragte er, warum sie sich 
nicht wasche, damit sie weiß werde.“ 
12) „Als er auf einem Wirtshausschilde ein rotes Pferd an— 
gemalt sah, sagte er, wenn die Pferde so schön rot wären, dann wären 
sie herrlich.“ 
13) „Beim Anblick eines an einem Hause angemalten, im 
Galopp laufenden Pferdes fragte er, warum dieses Pferd so ohne 
Führer daherspringe.“ 
14) „Die Spielpferde (7), mit denen er sich im Käfig unter— 
halten hatte, sowie die, mit denen er zu Nürnberg spielte, galten
	        
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