Volltext: Eine Adoptivtochter Napoleon I.

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thums. Die Großherzogin hatte sich besonders an die 
Fürstin Metternich, die dritte Frau des bekannten öster— 
—R 
„Journal“*) ebenfalls von der außerordentlichen Liebens— 
würdigkeit Stephanie's und rühmt die Großherzogin auch 
sonst. Auch von ihrem Aeußern ist, wie man hört, nur 
Erfreuliches zu berichten: es lag damals trotz der Jahre 
in ihrer Erscheinung noch viel jugendlich Frisches. 
Als der Prinz Louis Napoleon Bonaparte, Sohn 
der Königin Hortense, Präsident der französischen Republik 
wurde, fühlte die Großherzogin-Wittwe eine unbeschreibliche 
Freude; sie siedelte bald ganz nach Paris über und wenn 
der Prinz Bälle gab, so war sie es, die die Gäste im 
Elyséee empfing. Als nun gar nach dem Staatsstreich 
das Kaiserreich in Frankreich neu erstand, da glaubte sie 
steif und fest an die Rückkehr von Prunk und Pracht des 
ersten „Empire“. Sie suchte die Ueberlebenden jener außer— 
ordentlichen Zeit auf, um mit ihnen Erinnerungen auszu— 
tauschen. Am 3. März 1854 schrieb sie an ihren alten 
Bekannten, Herrn de Norvins: 
„Glauben Sie mir, alle Erinnerungen von damals 
sind mir tief ins Herz geschrieben. Ach! die glücklichsten 
Augenblicke sind für mich stets die gewesen, welche meine 
Gedanken zu jenen Zeiten des Ruhmes und der Hoffnung 
*) Dieses „Journal“ der Fürstin Melanie Metternich besteht aus 
fragmentarischen Aufzeichnungen, auf welche der Fürst Metternich sich in 
seinen „Memoiren“ vielfach beruft.
	        
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